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Spinte – Meropidae

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Artenportraits:   Meropidae ·  Bienenfresser

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Noch exotischer als unser Eisvogel mutet der Bienenfresser an: Der schlanke, amselgroße Vogel wird in seiner Farbigkeit von keiner heimischen Vogelart übertroffen: Die überwiegend rotbraune Oberseite, grünen Flügel, gelbe Kehle und türkisblaue Unterseite lassen den Laien spontan einen Irrgast oder Zoo-Flüchtling vermuten. Tatsächlich haben nur wenige Menschen den scheuen und (bislang) seltenen Vogel je in freier Wildbahn gesehen, zumal seine Vorkommen auf warm-trockene Biotope beschränkt sind; bekannter dürften seine nahen und nicht minder farbenprächtigen asiatischen und afrikanischen Verwandten aus Dokumentarfilmen sein.

Bienenfresser gehören zur Familie der Spinte und sind deren Typus-Gattung, da die Familienbezeichnung Meropidae von der Gattungsbezeichnung Merops abgeleitet wurde. Die Meropidae wiederum zählen – zusammen mit den Eisvögeln (Alcedinidae) und Baumracken (Coraciidae) – zur Ordnung Coraciiformes (Rackenvögel). (Die Bezeichnungen Coraciiformes und Coraciidae wurden von der Gattung Coracias abgeleitet, die in Europa durch die extrem seltene Blauracke (Coracias garrulus) vertreten ist.)

Ordnung:	Coraciiformes Sharpe, 1874 – Rackenvögel
Familie:	Meropidae Rafinesque 1815 – Spinte
Gattungen:	Meropogon Bonaparte 1850 Merops Linnaeus 1758 – Bienenfresser
Arten:	Merops apiaster (Linnaeus 1758) – Europäischer Bienenfresser Merops cyanophrys (Cabanis & Heine 1860) – Arab. Bienenfresser etc., insgesamt 28 Arten
	Nyctyornis Jardine & Selby 1830

Fliegende Bienenfresser · Kaiserstuhl, 03.08.2015

Vorkommen der Bienenfresser gelten meist als "Geheimtip". Typische Habitate in warmen Regionen des deutschsprachigen Raumes sind Lehm-, Kies- und Sandgruben, Uferbänke und Weinbaugebiete: Dort finden sie die zur Aufzucht ihrer Jungen notwendigen Insektenmengen sowie geeignete Nistwände, in die sie Gänge und Bruthöhlen graben können. Beides, Niststätten und Nahrungsvorkommen, finden sich meist abseits stark frequentierter Wege und Straßen und somit nicht im Blickfeld des Menschen.

• Menschen sind jedoch auch neugierig, sie wollen solch "exotische" Vögel sehen und auch fotografieren – am liebsten mit dem Smartphone (statt geeignetem und teurem Teleobjektiv). Mancher Brutversuch ist deshalb schon an der Unvernunft sensationshungriger Menschen gescheitert.
• Auch das Baggern und Umschichten von Erdreich in Lehm-, Kies- und Sandgruben kann Brutversuche zunichte machen: Vögel können nicht zwischen bewirtschafteten und stillgelegten (unter Schutz gestellten) Gruben unterscheiden.
• Skandalös ist die Verfolgung der Vögel durch Imker, die schon im 19. Jahrhundert im Kaiserstuhl bekannt wurde. Gewachsenes Umeltbewußtsein, Schutzprogramme und gesetzlicher Artenschutz hindern jedoch auch im 21. Jahrhundert einige Imker nicht daran, z. B. die Niströhren der Vögel mit dicken Felsbrocken zu blockieren. Es sind dies die gleichen Bienenzüchter, die mit ihren Haustieren den Nektar aus den Gärten ihrer Mitmenschen ernten und zum eigenen Gewinn verkaufen.
• In landwirtschaftlich genutzten Regionen kann auch Gifteinsatz Brutversuche scheitern lassen: durch Insektenmangel oder Vergiftung auch der Bienenfresser.
• Schließlich kann – wie seit Jahrmillionen – auch die Natur die Fortpflanzung verhindern: durch extreme und lange Schlechtwetterperioden, durch Überflutung und Abbrechen von Prallwänden etc.

Löß-Steilwand, wie sie Bienenfresser gerne für ihre Nester nutzen · Kaiserstuhl, 2015

Von Bienenfressern besiedelte Nistwand · Bötzingen im Kaiserstuhl, 03.08.2015		Am unteren Rand des Schlupflochs haben die anfliegenden Altvögel zwei Laufrillen hinterlassen

Nistgang der Bienenfresser in einer Nistwand · Kaiserstuhl, 2015

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Bienenfresser

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