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Goldhähnchen – Regulidae

Goldhähnchen leben in Eurasien und Nordamerika. Sie sind die kleinsten in Mitteleuropa heimischen Vögel und bewohnen vorzugsweise (Nadel-)Baumkronen, wo sie ihre Nahrung finden: kleine Gliederfüßer (Arthropoden) wie Springschwänze (Collembola), Blattläuse, Staubläuse, Mücken, Netzflügler (Neuroptera), kleine Raupen und Spinnen sowie Insekten- und Spinnengelege. In Mitteleuropa sind zwei Arten heimisch: das Winter-Goldhähnchen (Regulus regulus) und das Sommer-Goldhähnchen (Regulus ignicapilla).
    Das namengebende Gattungsmerkmal aller Goldhähnchen ist der "goldene" Scheitelstreifen, der im Englischen crest ('Kamm') genannt wird und in beiden Trivialnamen zum Ausdruck kommt: goldcrest und (common) firecrest. Der Kopfschmuck fehlt einem anderen Vogelzwerg: dem Zaunkönig, der sich allerdings schon aus größerer Entfernung identifizieren läßt: Zaunkönige sind vorzugsweise bodennah unterwegs und haben einen unüberhörbar lauten Gesang. Den 'König' im Namen tragen allerdings auch die Goldhähnchen (Regulus spec.): Der Gattungsname Regulus bedeutet 'kleiner König', und die Familie der Regulidae wird im Englischen als kinglets bezeichnet.

Ordnung:     Passeriformes Linnaeus 1758 – Sperlingsvögel
    Unterordnung:         Passeri bzw. Oscines Linnaeus 1758 – Singvögel
        Familie:             Regulidae Richmond 1908 – Goldhähnchen
            Gattung:                 Regulus Cuvier 1800 – Goldhähnchen
                Arten:
Regulus calendula (Linnaeus 1766) – Rubin-Goldhähnchen (Nordamerika)
Regulus goodfellowi Ogilvie-Grant 1906 – Formosa-Goldhähnchen (Taiwan)
Regulus ignicapilla (Temminck 1820) – Sommer-Goldhähnchen
Regulus madeirensis Harcourt 1851 – Madeira-Goldhähnchen (Madeira)
Regulus regulus (Linnaeus 1758) – Winter-Goldhähnchen
Regulus satrapa Lichtenstein 1823 – Indianer-Goldhähnchen (Nord- bis Mittelamerika)

Winter-Goldhähnchen Kurzportrait
Artname: Regulus regulus (Linnaeus, 1758) – Winter-Goldhähnchen
Systematik: Ordnung: Passeriformes (Sperlingsvögel) > Unterordnung: Passeri (Singvögel) > Familie: Regulidae (Goldhähnchen) > Gattung: Regulus (Goldhähnchen) > Art: Regulus regulus (Winter-Goldhähnchen) > 12–15 Unterarten: R. regulus regulus (Kontinental-Europa), Synonym: R. r. anglorum (Großbritannien, Irland), R. r. azoricus (Azoren: São Miguel), R. r. buturlini (Osteuropa bis Zentralasien), R. r. coatsi (Rußland, Zentralasien), R. r. himalayensis (Himalaya), R. r. hyrcanus (Iran), R. r. inermis (Westliche Azoren: Flores, Faial, Terceira, São Jorge, Pico), R. r. japonensis (Sibirien bis Japan), R. r. sanctaemariae (Azoren: Sancta Maria), R. r. sikkimensis (Indien, China), R. r. tristis (China, Zentralasien), R. r. teneriffae (Tenerife), R. r. yunnanensis (Ost-Himalaya, Burma, China).
Merkmale: Habitus: kleinster europäischer Vogel, breiter gelber Scheitel ("Krone"), gelbgrüne Oberseite, Flügelzucken während der Nahrungssuche. GL ca. 9 cm, Gewicht 4–7 g. M: von zwei schwarzen Längsstreifen eingerahmter gelber Scheitelstreifen, in der Mitte & am Hinterkopf auch orange, schwacher dunkler Bartstrich, schwarzer Schnabel; Oberseite olivgrün, Unterseite hellbeige bis grünlichweiß; Schwanz, Hand- & Armschwingen graubraun, schwarzes Feld in der Flügelmitte, darüber breite weiße Flügelbinde (= Spitzen der Großen Armdecken) sowie kurze Schulterbinde; Läufe hornfarben. W: wie M, aber Scheitelstreifen grün- bis zitronengelb, nicht orange.
Verbreitung: Europa bis Mittelasien, außerdem Kaukasus & Iran, Zentralchina, Ostsibirien bis Japan.
Lebensraum: (mittel-) alte Nadelbaum-Gruppen (vorzugsweise Fichten) in Nadel- und Mischwäldern, auch Parks.
Nahrung: Springschwänze (Collembola), kleine Insekten & Spinnen & ihre Entwicklungsstadien & winzige Gehäuseschnecken.
Lebensweise: Teilzieher; territorial, kleine Reviere; Nahrungssuche entlang von Ästen meist unter Zweigen & Blättern/Nadeln. .
Fortpflanzung: Nistort: Nadelbäume (gerne Fichten), wo das Napf-Nest in herabhängenden Zweigen eingewoben wird; Konstruktion außen aus Moos & vor allem Flechten sowie Spinngewebe, Polsterung mit Federn & Haaren. 2 Bruten: 1. ab März, 2. ab Juni; Gelege: 8–11 weiße, gelblichbraun gefleckte kleine Eier; Brutdauer: 15–16 Tage, Fütterung der Nestlinge überwiegend durch das M.

Das Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) sucht seine Nahrung, kleinste Arthropoden in allen Entwicklungsformen, vor allem auf der Unterseite von Zweigen, und es brütet meist in Nadelbäumen. Das ähnliche Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla) ist kontrastreicher gefärbt, es läßt sich durch seinen weißen Überaugenstreif und den leuchtend gelblichen Hals und Nacken identifizieren.


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