Die Wärmeregulation senkt zwar den Energiebedarf, dieser muß aber natürlich durch eine tägliche Energiezufuhr befriedigt werden. Auch wenn das energiezehrende Fliegen stark eingeschränkt werden kann, können Vögel nicht fasten erst recht nicht im Winter. Sie müssen also jetzt während der wenigen Tagesstunden (sofern sie Tagvögel sind) ausreichend große und energiereiche Futtermengen aufnehmen, die ihnen über die langen und kalten Nächte hinweghelfen.
Von den drei Nährstoffgruppen (Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette) sichert Rohfett die Energieversorgung am besten. Aufgrund seines geringen Gewichtes hat es mit Abstand den höchsten Brennwert und erfordert, wenn es verfügbar ist, den geringsten Energieaufwand für die Nahrungssuche und -aufnahme; außerdem läßt es sich sofort und leicht als Reserve für lange Winternächte und Schlechtwetterperioden speichern: Kohlenhydrate müßten erst in größerer Menge aufgenommen und in Fett umgewandelt werden. Schließlich sollte man nicht vergessen, daß ein im Körper abgelagertes Fettpolster aufgrund seiner schlechten Wärmeleitfähigkeit auch physikalisch den Wärmeverlust verringert [1].
Inwieweit ein Vogel im Winter auf die Aufnahme fett- bzw. ölhaltigen Futters angewiesen ist, hängt von seinen Fettreserven ab: Besonders größere und eher bewegungsarme Arten (z.B. Hühnervögel) zehren in der winterlichen Ruhezeit lange von ihrem Fettspeicher und kommen daher mit energiearmer Kost aus. Kleine Vögel besonders kleine Insektenfresser verzehren tendenziell eher und ohne Schaden zu nehmen größere Mengen Fett (Fettsäuren) pflanzlicher und/oder tierischer Herkunft, wiewohl auch sie aufgrund ihrer Fettspeicher im Spätherbst deutlich schwerer sind als noch im Sommer. Die Amsel, ein mittelgroßer Vogel, nimmt z.B. im Herbst um 20% zu [1].
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