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Amphibien / Lurche   (Biologie)

Daß mit "Amphibien" im Deutschen 'Lurche', also Salamander und Molche, Frösche und Kröten, gemeint sind, ist deshalb in der Überschrift hervorgehoben, weil dieses Wort manchmal aus Unwissenheit auch mit 'Kriechtiere' übersetzt wird; dies allerdings sind "Reptilien", also Eidechsen, Schlangen, Schildkröten etc.

  Schlammspringer
  Schlammspringer im tropischen Australien

Im Devon vor ca. 400 Millionen Jahren herrschten in Teilen der Welt ähnliche Klimaschwankungen wie heute: Regenzeiten folgten Dürren, denen wieder feuchtes Klima folgte. Diesen Bedingungen paßten sich die Süßwasserfische an: Es entwickelten sich "Quastenflosser", die mit Lungen Luftsauerstoff atmen konnten und bereits über kräftige Flossen verfügten, wie sie für den späteren "Landgang" nötig waren. Von diesen Fischen hat eine Art bis heute überlebt: ein "lebendes Fossil", das erst vor wenigen Jahren östlich von Afrika gefunden wurde: Latimeria chalumnae, der Quastenflosser. Und noch heute zeigen uns in den tropischen Mangroven die "Schlammspringer", wie sich die Fische damals "schrittweise" das Land eroberten.

Die ältesten gefundenen Fossilien von Amphibien sind ca. 365 Millionen Jahre alt – die ersten und für lange Zeit einzigen Landwirbeltiere: Das dem Devon folgende Karbon war das Zeitalter der Amphibien. Heute gibt es noch drei Lurch-Ordnungen:

Ein typisches Amphibium legt Eier ins Wasser: einen großen See oder nur ein paar Kubikzentimeter, z. B. in einer Blattrosette. Die sich daraus entwickelnden Kaulquappen sind meist Pflanzenfresser mit inneren Kiemen, einem Seitenliniensystem ähnlich dem der Fische und einem flossigen Schwanz, und sie schwimmen wellenförmig wie ihre Fischvorfahren. Während der Umwandlung zum fertigen Lurch, der Metamorphose, entstehen Beine, die Kiemen und das Seitenliniensystem entwickeln sich zurück, und luftatmende Lungen entwickeln sich ebenso wie ein auf tierisches Eiweiß abgestimmtes Verdauungssystem. Natürlich gibt es auch Abweichungen: Mancher Schwanzlurch, z. B. der Grottenolm, bleibt sein Leben lang im Wasser und sieht auch nach der Geschlechtsreife noch aus wie eine große Kaulquappe: man bezeichnet dies als Neotenie. Andere Lurche können auf ein Larvenstadium im Wasser verzichten: Hier brüten die Männchen (!) oder Weibchen die Eier auf dem Rücken, im Maul oder gar im Magen aus. Und es gibt lebendgebärende Lurche – ovovivipare und sogar vivipare Arten. Sowohl die Eier als auch die erwachsenen Lurche sind auf Feuchtigkeit angewiesen: In trockener Luft trocknen sie rasch aus.


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