Zweiflügler (Diptera): Fliegen: Schmeißfliegen (Calliphoridae)

Auszug aus der Klassifikation der Fliegen:

Ordnung Diptera Linnaeus 1758 ("Zweiflügler")
- Unterordnung Brachycera Schiner 1862 ("Fliegen")
  - Teilordnung Muscomorpha
    - Familie Calliphoridae Brauer & Bergenstamm 1889 ("Schmeißfliegen")
      - Unterfamilie Aphyssurinae
      - Unterfamilie Auchmeromyiinae
      - Unterfamilie Bengaliinae
      - Unterfamilie Calliphorinae
      - Unterfamilie Chrysomyinae
      - Unterfamilie Helicoboscinae
      - Unterfamilie Luciliinae
      - Unterfamilie Melanomyinae
      - Unterfamilie Mesembrinellinaee
      - Unterfamilie Phumosinae
      - Unterfamilie Rhiniinae
      - Unterfamilie Toxotarsinae

Schmeißfliegen (Calliphoridae) sind dem Menschen von alters her ein vertrauter Anblick: Einerseits fallen die metallischblau oder -grün schimmernden Fliegen auf, wenn sie auf Blüten Nektar lecken oder irgendwo in der Sonne sitzen und sich putzen; ihrem attraktiven Äußeren trägt der wissenschaftliche Familienname Calliphoridae bzw. Gattungsname Calliphora (= 'Schönheit tragend') Rechnung. Die deutsche Bezeichnung andererseits verweist auf das Verhalten der Schmeißfliegen, sich oft in großen Mengen an sich zersetzenden organischen Stoffen – faulendem Pflanzenmaterial, verwesendem Aas, Kot – einzufinden, Flüssigkeit aufzunehmen und Hunderte von Eiern abzulegen, die sich alsbald zu einem "Teppich" wimmelnder Maden entwickeln. Angelockt werden die Fliegen durch die bei Fäulnis und Verwesung entstehenden Gerüche.
Das Ernährungs- und Fortpflanzungsverhalten vieler Calliphoridae verursacht dem Menschen Probleme: Die Fliegen können Mikroorganismen auf Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Milchprodukte) übertragen und diese so verderben, und sie können wie z. B. Fleischfliegen (Sarcophagidae) pathogene Keime übertragen, die bei Tieren und Menschen Krankheiten auslösen. Einige Arten entwickeln sich sogar als Exo- oder Endoparasiten auf bzw. in Wirbeltieren, u. a. beim Menschen, wo sie eine Myiasis ("Fliegenmadenkrankheit") verursachen.
Die Nahrungsquellen der Maden wiederum bringen dem Menschen auch Vorteile: Die forensische Entomologie nutzt unterschiedliche Präferenzen der Calliphoridae für Verwesungsgrade, um den Todeszeitpunkt von Leichen zu ermitteln, und desinfizierte Maden der Goldfliege (Lucilia sericata)

wurden lange (und werden wieder) für die Wundheilung eingesetzt, weil sie nekrotisches Gewebe fressen und so Wunden sauberhalten.

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Schmeißfliegen – Calliphoridae Artenportraits der Calliphoridae: Calliphorinae · Luciliinae

Schmeißfliegen – Calliphoridae

Artenportraits der Calliphoridae: Calliphorinae · Luciliinae