Blitz & Makro mit Canon-DSLR-Kameras

Abschied von der E-TTL-Makrofotografie?
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Studio-Fotogalerie IV (EOS 5D Mark II und 5D)

Die folgende "Studio"-Testserie sollte das Verhalten der EOS 5D Mark II im Vergleich zu ihrer Vorgängerin (5D) klären. Die Kamera wurde jeweils mit dem 100-mm-Makro-Objektiv und dem Macro Twin Lite MT-24EX waagerecht auf einem Stativ befestigt. Eine Löwenzahn-Blüte wurde in einer Vase auf einem Tisch exakt 20 cm vor dem Haltering des Zangenblitzes positioniert und nach jeder Aufnahme 15–16 mm von der Kamera weggerückt. Alle Einstellungen waren an beiden Kameras identisch; die Fotos sind wieder nur verkleinert und nachgeschärft, aber nicht beschnitten oder anderweitig nachbearbeitet.
Im üblichen Blitzautomatik-Betrieb (Ratio 2:1) zeigten beide Modelle sechs Aufnahmen lang identische Ergebnisse: Die Aufnahmen waren, bedingt durch das helle Gelb der Blüte, nur geringfügig zu dunkel, also in Ordnung. Die letzten drei Fotos der EOS 5D Mark II zeigen aber die von anderen neuen Modellen bekannte Überbelichtung, während die Helligkeit der 5D-Fotos stabil und korrekt bleibt. Als die erste Überbelichtung auftrat, war die Vase knapp 11 cm von ihrer ersten Position wegbewegt worden.
Die Blitzmessung der EOS 5D Mark II versagt also, sobald ein Objekt mit dunklem Hintergrund mehr als 30 cm weit vom Objektiv bzw. dem Haltering des Makroblitzes entfernt ist bzw. sobald sich die Entfernungseinstellung des 100-mm-Makro-Objektivs dem Abbildungsmaßstab 1:3 annähert. Die Ursache scheint darin zu liegen, daß die Kamera das Objekt nicht mehr "erkennt", wenn dieses von zu viel schwarzem Hintergrund umgeben ist, und deshalb eine mittlere Blitzbelichtung wählt, die für die helle Blüte wie für die schwarze Umgebungsfläche einen Kompromiß dargestellt – allerdings einen sehr schlechten.

Ausrüstung: EOS 5D Mark II und 5D, EF 100mm 1:2.8 Macro USM, Macro Twin Lite MT-24EX
Einstellungen: Manuell, 100 ASA, 1/200, Blende 22
Einstellungen am Zangenblitz: E-TTL, Ratio 2:1