TierportraitArtname: Phoca vitulina Linnaeus 1758Systematik: Klasse: Säugetiere (Mammalia) > Unterklasse: "Höhere" Säugetiere (Eutheria) > Ordnung: Raubtiere (Carnivora) > Familie: Hundsrobben (Phocidae) > Gattung: Echte Hundsrobben (Phoca) > Art: Seehund (Phoca vitulina). Merkmale: Männchen bis 170 cm lang & ca. 150 kg schwer, Weibchen bis 140 cm & 100 kg. Färbung: regional variabel, an deutschen Küsten dunkelgrau mit unregelmäßig über den Körper verteilten schwarzen Flecken. Verbreitung: Nordhalbkugel im Atlantik und Pazifik. Lebensraum: Küsten mit trockenfallenden Sandbänken, auch an geschützten Felsküsten. Nahrung: ausschließlich Fische (Heringe, Sardinen, Dorsche, Lachse, Stinte, Plattfische), Jungtiere fressen vor allem Krebs- und Weichtiere. Lebensweise: agile Schwimmer, die 3–30 Minuten tauchen und bis 200 m tief tauchen; adulte Tiere Einzelgänger. Männchen polygam, kein Harem; Alter in menschlicher Obhut: bis 53 Jahre. Fortpflanzung: Juli–September Begattung der Weibchen nach Verfolgung durch mehrere Männchen; Tragzeit 11 Monate mit 2–2,5monatiger Unterbrechung des embryonalen Wachstums; Geburten Juni–Juli, meist nur ein Jungtier: bis 85 cm lang, 10 kg schwer, schwimmfähig. Feinde: Kegelrobben (Halichoerus grypus), Schwertwale (Orcinus orca). |
Der Seehund (Phoca vitulina) ist an den deutschen Küsten die häufigste Robbenart und die zweite neben der Kegelrobbe (Halichoerus grypus). Von dieser sind sie leicht durch ihre deutlich geringere Größe und ihren rundlichen Kopf zu unterscheiden. Die Färbung ist regional sehr variabel; in deutschen Küstengewässern sind Seehunde dunkelgrau gefärbt und haben unregelmäßig über den Körper verteilte schwarze Flecken. In menschlicher Obhut können Seehunde unter guten Haltungsbedingungen sehr alt werden: Ein Weibchen im Ouwenhands-Zoo in Rhenen (NL) starb 2011 im Alter von 53 Jahren. Jungtiere, die ihre Mutter verloren haben und seit Tagen nicht mehr gesäugt worden sind, werden aufgrund ihrer Klagerufe als "Heuler" bezeichnet. Die erste Silbe des deutschen Artnamens bezieht sich übrigens nicht auf das Habitat des Seehundes, das Meer; sie ist vielmehr mit dem englischen Wort seal ('Robbe') verwandt.
Situation: Seehunde haben eine lange Zeit der Verfolgung hinter sich. In der Steinzeit wurden sie als Fell-, Fleisch- und Öllieferanten gejagt, wie Funde von Keulen und Pfeilspitzen beweisen. Bis zum Hochmittelalter scheint die Jagd dann zurückgegangen zu sein. Ende des 19 Jahrhunderts allerdings begann eine erneute und massive Verfolgungswelle, diesmal wurde der Seehund als vermeintlicher Nahrungskonkurrent der Fischer bis an den Rand der Ausrottung bejagt. Seit dem Ende der Bejagung haben sich die Bestände wieder erholt, dennoch unterliegt die Art immer noch dem Jagdrecht mit der Folge, daß verletzte Seehunde oft nicht tierärztlich begutachtet, versorgt und behandelt werden, sondern von Jägern nach Gutdünken erschossen werden.
Junger verspielter Seehund im Wasser | Seehund (Phoca vitulina) · Norden, 17.10.2016 |
Junger Seehund (Phoca vitulina) · Norden, Stadtteil Norddeich (Ostfriesland), 17.10.2016 |
Seehund (Phoca vitulina): Kopfportrait · 17.10.2016 | Seehund in "Bananenstellung" · Norden, 17.10.2016 |
Schwimmender Seehund (Phoca vitulina) · Norden-Norddeich (Ostfriesland), 17.10.2016 |
Spielende Seehunde in der Aufzuchtstation | 2 Seehunde (Phoca vitulina) · Norden, 17.10.2016 | |
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