Hier hilft ausnahmsweise die Bürokratie: Seit dem 1.1.2004 hat sich die Kennzeichnungspflicht für Eier EU-weit geändert, alle Eier aus EU-Ländern liefern die gleichen Informationen: Eier kommen gestempelt in den Handel, weitere Informationen liefert die Eierverpackung.
0 | Ökologische Erzeugung ("Bio-Eier"): Futter aus ökologischem Anbau, Auslaufhaltung, Belegdichte im Stall höchsten 6 Legehennen pro m2 |
1 | Freilandhaltung: Stallhaltung, wie bei Bodenhaltung, zusätzlich tagsüber Auslauf ins Freie; jedem Huhn stehen im Auslauf mindestens 4 m² Fläche zur Verfügung. |
2 | Bodenhaltung: Stallhaltung, neun Tiere auf 1 m² ohne Auslauf; 1/3 des Stalls ist eingestreut, um den Hennen ihre angeborenen Verhaltensweisen zu ermöglichen, Nester auf mehrere Etagen. |
3 | Käfighaltung (Legebatterie): Haltung in herkömmlichen Käfigen, keine Sitzstangen oder Nester, sehr beengte Lebensweise ohne Möglichkeit für die Hühner, ihren angeborenen Verhaltensweisen nachzugehen. |
Tip: Unter www.was-steht-auf-dem-ei.de können Sie einen Erzeugercode eingeben und erfahren so die exakte Herkunft des Eies.
Um noch ein Mißverständnis auszuräumen: Die braunen Eier sind trotz ihrer erdigen, natürlichen Anmutung nicht besser als unter identischen Bedingungen produzierte weiße Eier.
Gemäß den Verpackungsnormen müssen auf Kleinpackungen bis zu 36 Eiern folgende Informationen in deutlich sichtbarer, leicht lesbarer Druckschrift gegeben werden:
XL | sehr groß | 73 g und mehr | L | groß | 63 g bis unter 73 g | M | mittel | 53 g bis unter 63 g | S | klein | unter 53 g |
In der Lebensmittelindustrie machen sich seit Jahren sogenannte funktionelle Lebensmittel breit, also solche mit Zusatzstoffen: Pflanzliche Zusätze wie Aloe Vera versprechen Schönheit, extra Vitamine im Brot Vitalität. Sogar Hühnern erhalten neue Futtermischungen, damit ihre Eier die gewüschten vermeintlich gesunden Zusatzstoffe enthalten. Das kann man bei "Bio-Eiern" ausschließen. Diese können allerdings haltungsbedingt hygienische Probleme haben.
Seit 2012 ist die Käfighaltung von Hühnern verboten. Auch die sogenannte Kleingruppenhaltung spielt keine nennenswerte Rolle mehr. Diese positive Entwicklung wird jedoch durch zwei Umstände konterkariert: Die Herkunft von Eiern in verarbeiteten Lebensmitteln wie etwa Nudeln, Gebäck, Fertiggerichten etc. bleibt weiterhin unklar, solange das bereits 2011 geschaffene KAT-Siegel nicht flächendeckend verbindlich eingeführt ist. Probleme machen auch Importe aus dem Nicht-EU-Ausland: Seit 2016 das Freihandelsabkommen mit der Ukraine in Kraft trat, werden wieder legal Eier aus Käfighaltung in die Europäische Union importiert. Diese erweist sich weiterhin als unfähig, Tier- und Verbraucherschutz wirksam durchzusetzen.
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