Die Lerchen (Alaudidae) sind eine bekannte Singvogel-Familie, die mindestens 20 Gattungen und mehr als 90 Arten umfaßt. In Europa sind elf Arten verbreitet, viele weitere in Asien; in Amerika und Australien ist jeweils nur eine Art endemisch. Allseits bekannt sind Lerchen vor allem aufgrund ihres melodiösen Gesangs, mit dem sie uns von niedrigen Ansitzwarten oder im Singflug erfreuen und der zahlreiche Dichter und Musiker inspiriert hat. Nicht inspirieren konnte die Künstler hingegen das unspektakuläre Aussehen der meisten Lerchenarten, deren erdfarbene, tarnende Gefieder als Anpassung an das Nahrungs- und Nisthabitat zu verstehen sind: offene, deckungsarme Landschaften. Als Folge der unauffälligen Tarngefieder lassen sich viele Lerchenarten kaum voneinander unterscheiden, und Geschlechtsdimorphismus ist kaum verbreitet.
Die Anpassung und Bindung der Lerchen an offene (oft trockenwarme) Habitate mit niedriger, lückiger Vegetation gefährdet heute das Überleben vieler Arten dieser Singvogelfamilie, vor allem in den Kulturlandschaften Mitteleuropas: Neben dem anhaltenden Landschaftsverbrauch für Verkehr, Wohnsiedlungen und Gewerbe ist vor allem die intensivierte Landwirtschaft die Ursache zunehmender Bestandsrückgänge: Auf intensiv mit Pestziden und (übermäßigem) organischen sowie Mineraldünger bewirtschafteten Flächen finden Feld- und Heidelerchen weder genügend Nahrungs- noch sichere Nisthabitate. Mit der Vernichtung unproduktiver Brachflächen sowie der Aufgabe des einstigen Bio-Landbaus (der damals diesen Namen noch nicht trug) und der extensiven Beweidung von Magerwiesen wurde und wird die Offenland-Vogelfauna immer mehr verdrängt, unter ihnen die Lerchen.
Feldlerche (Alauda arvensis) auf erfolgreicher Jagd · Amrum, 04.07.2022 · |
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