Die Reiher (Ardeidae) sind taxonomisch eine Familie der "Schreitvögel" (Ciconiiformes), zu denen auch die Störche (Ciconiidae) und die Ibisse und Löffler (Threskiornithidae) sowie zwei afrikanische Arten ohne engere Verwandtschaft, nämlich der Schuhschnabel (Balaenicipitidae) und der Hammerkopf (Scopidae), gerechnet werden. Fast allen Reiherarten sind einige typische Körpermerkmale gemeinsam: ein langer spitzer Schnabel, mit dem sie ihre Beute erdolchen können, ein meist langer, S-förmig gebogener Hals, große, breite Flügel und ein kurzer Stoß. Von diesem dem Laien vertrauten Bild weichen die heimlichen Nachtreiher (Gattung Nycticorax) und Dommeln (Unterfamilie Botaurinae) nur insofern ab, als sie weniger schlank erscheinen und einen weniger langen Hals haben. Das Gefieder ist je nach Art ein- oder vielfarbig, auffällig farbenprächtig bis unauffällig tarnfarben. Ungewöhnlich sind die Daunenfedern der Reiher, die "Puderdunen": Sie wachsen unaufhörlich und zerfallen dabei zu einer puderartigen Substanz, die der Reinigung des Gefieders dient.
Die typische Jagdtechnik wie auch das Fortpflanzungsverhalten der meisten Arten läßt sich gut am mittlerweile wieder häfigen Graureiher studieren: Der Vogel steht wie erstarrt am Ufer eines Gewässers und wartet auf Beute; sobald diese in seine Reichweite gerät, stößt er blitzschnell mit dem Schnabel zu und erdolcht sie. Dauert die Geduldsprobe zu lange, wechselt er ohne Hektik den Standort. Das Brutgeschäft besorgen die meisten Reiherarten an geschützten Standorten in Kolonien. Wer eine solche kennt und sich ihr nicht zu sehr nähert, kann mit dem Fernglas das Balzritual der Männchen beobachten: das Ausstrecken von Kopf und Hals nach oben, das Ausbreiten der Flügel, das Aufstellen der Kopffedern und das Schnabelklappern.
Graureiher-Kolonie (Ardea cinerea) · Düsseldorf-Elbsee, 16.03.2017 |
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