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Rohrsänger ·  Schilfrohrsänger


Schilfrohrsänger – Acrocephalus schoenobaenus

Schilfrohrsänger Kurzportrait
Artname: Acrocephalus schoenobaenus (Linnaeus 1758) – Schilfrohrsänger
Systematik: Ordnung: Passeriformes (Sperlingsvögel) > Unterordnung: Passeri (Singvögel) > Familie: Acrocephalidae (Rohrsängerartige) [ehemals Sylviidae (Grasmückenartige)] > Gattung: Acrocephalus (Rohrsänger) > Art: Acrocephalus schoenobaenus (Schilfrohrsänger).
Merkmale: GL: ca. 13 cm, Flügelspannweite: 17–21 cm, Gewicht: 10–15 Gramm. Scheitel braunschwarz gestreift, breiter weißlicher Überaugenstreif, Iris braun, Schnabel schwarzbraun, an der Basis des Unterschnabels hell; Rücken gelblich- bis olivbraun, Bürzel & Oberschwanzdecken rostbraun, Unterseite schmutzig weiß; Arm- & Handschwingen sowie Steuerfedern dunkelbraun & schmal hell gesäumt, Schirmfedern breit gesäumt; Beine hellbraun.
Verbreitung: lückig von Mitteleuropa bis Irland & Schottland sowie Südskandinavien, Osteuropa & Westasien.
Lebensraum: feuchte Vegetationszonen mit hohen Gräsern (Seggen, Schilf, Rohrkolben) und bis mittelgroßen Weiden und Erlen.
Nahrung: kleine Insekten und deren Larven, Spinnen, kleine Schnecken; vor dem Zug offenbar bevorzugt Blattläuse.
Lebensweise: Zugvogel, Langstreckenzieher. Überwinterungsquartier in Afrika südlich der Sahelzone, ausnahmsweise bis zum Kap. Tagaktiv, Nahrungserwerb in der Wiesenvegetation, Gesang des ♂ aber meist nachts, tagsüber auch abwärtsgleitend im Singflug.
Fortpflanzung: geschlechtsreif im 1. Lebensjahr, monogame Saisonehe. Reviergründung durch das ♂ gleich nach der Rückkehr (März/April), Nistplatzwahl durch das ♀. Hauptbrutzeit Mai–Juli, napfförmiges Nest aus Schilf- & Seggenblättern versteckt in Seggenbülten, Sträuchern etc. nah über dem Boden. Gelege ab Anfang Mai: (3)4–6(7) oliv-gelblichbraune bis lehmfarbene undeutlich gefleckte weiße Eier, Brutdauer: 12–13(15) Tage; Bebrütung nach dem vorletzten Ei, abwechselnd von beiden Partnern; Nestlingsdauer: 17–19 Tage, selbständig nach 25–30 Tagen.

Der Schilfrohrsänger war einst ein häufiger Brut- und Sommervogel des Tieflandes, bevor seine Populationen ab Mitte der 1960er Jahre auf einen Bruchteil des ursprünglichen Bestandes zusammenschmolzen. Ursachen waren und sind vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft und (auch in diesem Zusammenhang) die Zerstörung der Habitate, an die dieser Rohrsänger gebunden ist: Feuchtzonen mit Seggen, Schilf, Rohrkolben und anderen hohen Gräsern und niedrigen bis mittelgroßen Weiden und Erlen etc. Ein geschätzter mitteleuropäischer Bestand von ca. 100.000–600.000 Brutpaaren läßt allerdings aktuell (ab dem Jahr 2000) noch keine Gefährdung erkennen.

Schilfrohrsänger
Singender Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) · Pilsum, 17.7.2024

Schilfrohrsänger
Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) auf seiner Singwarte · Pilsum, 17.07.2024
Schilfrohrsänger

Singender Schilfrohrsänger   Schilfrohrsänger
Singender Schilfrohrsänger · Pilsum, 17.7.2024   Acrocephalus schoenobaenus · Pilsum, 17.7.2024

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