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Flamingos – Phoenicopteridae

Flamingos gibt es tatsächlich auch in Deutschland: im Zwillbrocker Venn, einem Feuchtgebiet im Münsterland (NRW) unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden. Die Gewässer, Moor- und Feuchtwiesen sind ein idealer Lebensraum für viele Wasservogelarten; seit 1970 werden dort auch regelmäßig Flamingos beobachtet: zunächst Chileflamingos, dann weitere Arten, die vermutlich aus Gefangenschaft entwichen waren:

Ordnung:    Phoenicopteriformes Fürbringer, 1888
    Familie:        Phoenicopteridae Bonaparte, 1831
        Gattung:            Phoenicopterus – Flamingos
            Arten
            im Zwill-
            brocker Venn:
                Phoenicopterus chilensis – Chileflamingo
                Phoenicopterus roseus – Rosaflamingo
                Phoenicopterus ruber – Kubaflamingo
        Gattung:            Phoeniconaias – Zwergflamingos
            Art im Zw. Venn:                 Phoeniconaias minor – Zwergflamingo

Flamingo Kurzportrait
Artname: Phoenicopterus chilensis Molina 1782 – Chileflamingo
Systematik: Ordnung: Phoenicopteriformes (Flamingos) > Familie: Phoenicopteridae (Flamingos) > Gattung: Phoenicopterus > Art: Phoenicopterus chilensis (Chileflamingo).
Merkmale: GL: 80–90 cm, Beine: 40–50 cm, Männchen etwas größer als Weibchen; Grundfarbe des Gefieders: rosa (abhängig von der Menge der Carotinoide in der Nahrung), Schnabel nach unten gebogen, vordere Schnabelhälfte schwarz, Zehen mit Schwimmhäuten, Füße und Intertarsalgelenke rot.
Verbreitung: Südamerika, bis in hohe, kalte Gebirgslagen; in Europa im Zwillbrocker Venn (deutsch-niederländisches Grenzgebiet).
Lebensraum: fischarme Gewässer, vor allem alkalische oder salzige Seen.
Nahrung: kleine Krebse, Insekten, Mollusken und Algen im Bodenschlamm.
Lebensweise: tag- und nachtaktiv; Nahrungsaufnahme in seichten Gewässerarealen, Schlammkegelnester auf flachen, schlammigen, vegetationsfreien Ufern und Inseln.
Fortpflanzung: Brut in Schlammkegelnestern ohne Nistmaterial, Dauer: ca. 30 Tage; Eimaße: ca. 8,8–10 cm x 5,0–5,7 cm; Jungvögel zunächst mit weißem, später grauem Dunenkleid, rosa gefärbten Beinen und noch geradem Schnabel, Verlust des Eizahns nach drei Wochen; Schwarzfärbung der Beine nach 7–9 Tagen, Verlust des Dunenkleids nach drei Monaten; Krümmung des Schnabels vom 27. bis 48. Lebenstag; selbständig mit ca. 10 Wochen.
Freßfeinde: Füchse, Katzen ... und der Mensch, der Flamingo-Habitate zerstört und zumindest früher auch verspeist hat.

Die wissenschaftlichen Namen der Flamingo-Ordnung, -Familie und -Gattungen spielen – vermutlich wegen ihrer flammenden Körperfärbung – auf den Phönix an: jenen mythischen Vogel, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt, nur um aus aus seiner Asche neu zu erstehen. Ob den Flamingos langfristig ein so zähes Überleben beschieden ist, ist leider nicht sicher.

Flamingos (Phoenicopteriformes)
Flamingos (Phoenicopteriformes) und Möwen · Vreden, Zwillbrocker Venn, 06.05.2006
Flamingos (Phoenicopteriformes)
Flamingo-Kolonie; Bild unten: rechts hinten Graugans-Paar mit Gösseln · Zwillbrocker Venn, 06.05.2006
Flamingos (Phoenicopteriformes)

Literatur: Verweise:

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