Lappentaucher sind eine artenarme, ans Wasser gebundene Vogelordung und -familie. Sie wirken schlanker als Enten, mit denen sie nicht verwandt sind, und haben einen geraden spitzen Schnabel, und sie liegen beim Schwimmen tiefer im Wasser und tauchen erheblich besser. Die kräftigen Beine befinden sich weit hinten am Körper und besorgen sowohl den Vortrieb wie die Steuerung. Ihre Zehen sind nicht – wie bei vielen Wasservögeln – durch Schwimmhäute verbunden, sondern besitzen ähnlich der Bleßralle breite Schwimmlappen, die zum deutschen Ordnungs- und Familiennamen führten; diese Lappen falten sich diese zusammen, wenn der Taucher den betreffenden Fuß nach vorne zieht, öffnen sie aber in umgekehrter Richtung und drücken den Vogel so nach vorn. Eine der vier Zehen ist nach hinten gerichtet.
Der Gattungsname Podiceps ist eine Kontraktion von podicipes, was 'Bein/Fuß' (= pes) 'am Hintern' (bzw. Podex) bedeutet; vom Plural Podicipedes sind der Familien- und Ordnungsname abgeleitet. Die anatomische Anordnung der Beine am Körperende stellt eine perfekte Anpassung an das Medium Wasser dar, für die Fortbewegung an Land hingegen ist sie kaum brauchbar, selbst Pinguine sind an Land weitaus agiler. Lappentaucher verlassen deshalb das Wasser in der Regel nur zum Rasten oder Nisten. Selbst mit dem Auffliegen tun sie sich schwer: sie müssen eine relativ lange Strecke mit schlagenden Flügeln auf der Wasseroberfläche laufen, um abzuheben, und tauchen daher bei Gefahr lieber unter. Eine rezente Art – der in Südamerika heimische Puna- bzw. Junintaucher (Podiceps taczanowskii) – ist sogar flugunfähig. Andererseits fliegen viele Lappentaucher-Arten wie Entenvögel durchaus lange Strecken, und einige sind Zugvögel.
Die taxonomische Übersicht nennt nur die in Europa vorkommenen Arten:
Haubentaucher (Podiceps cristatus) mit zwei Jungen · Kanal in NL-Delft, 13.7.2015 |
Falls am linken Bildschirm-Rand keine Verweisleiste zu sehen ist, klicken Sie bitte auf , um den gesamten Frameset anzuzeigen.
Haubentaucher | Austernfischer |