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Tapezierspinnen · Atypidae
Gattung: Atypus · Art: Atypus affinis Atypus affinis

Die Familie der "Tapezierspinnen" (Atypidae) umfaßt drei Gattungen mit zusammen 54 Arten. In Mitteleuropa ist nur die Gattung Atypus mit nur drei Arten heimisch. Die Tiere sind, anders als ihre tropischen Verwandten, nur schwach behaart, einfarbig dunkel und nur 5 bis 15 mm groß, die waagerecht und parallel nach vorn gerichteten (orthognathen) großen Cheliceren ("Kieferklauen") nicht mitgerechnet. Deren Giftklauen (Giftzähne) sind von oben nicht sichtbar, da sie meist unter den dicken Grundgliedern der Cheliceren eingeklappt sind. Die acht Augen sind in einer Erhebung auf dem Vorderrand des Prosomas (Vorderleibs) konzentriert und schon bei den Jungtieren als schwarzer Punkt sichtbar.

Gemeine Tapezierspinne · Atypus affinis

Gemeine Tapezierspinne
Name: Atypus affinis Eichwald 1830 – "Gemeine Tapezierspinne"
Systematik: Klasse: Arachnida ("Spinnentiere") > Ordnung: Araneae ("Webspinnen") > Unterordnung: Mygalomorphae ("Vogelspinnenartige") > Familie: Atypidae ("Tapezierspinnen") > Gattung Atypus > Art: Atypus affinis.
Merkmale: W: KL 10–15 mm, M: KL 7–9 mm, beide schwarz bis dunkelbraun gefärbt; im Verhältnis zum Kopf und Hinterleib große orthognathe Cheliceren; von den beiden übrigen Atypus-Arten durch die dreigliedrigen hinteren Spinnwarzen identifizierbar. Im Feld ist die Gattung mittels der Fangschläuche auffindbar.
Verbreitung: Nordafrika über die Iberische Halbinsel bis Schweden und bis zum Kaukasus.
Lebensraum: offener Habitate in Heidelandschaften, trockenen Kiefernwäldern etc.
Lebensweise: unterirdische Wohnröhre: 20–45 cm, oberirdischer Fangschlauch: ca. 13–17 cm lang.
Nahrung: Arthropoden, die über den Fangschlauch krabbeln.
Fortpflanzung: Paarung im (Spät-) Sommer: Das Männchen sucht ein Weibchen in deren Gespinströhre und paart sich mit ihm, um bald darauf zu sterben. Weibchen werden acht bis zehn Jahre alt. Die Jungtiere schlüpfen noch im Herbst, überwintern im mütterlichen Gespinst und verlassen dieses im folgenden Frühjahr: In großer Zahl erklimmen sie, einen Faden hinter sich herziehend, einen aus der Nachbarvegetation herausragenden Pflanzenstengel, und bilden so um diesen herum ein Gespinstzelt. An der Spitze der Pflanze (der "Startrampe") recken ihren Hinterleib nach oben und lassen aus ihrer Spinndrüse einen langen Faden (Fadensegel) austreten, mit dem sie der Wind schließlich davonträgt. Erst nach ca. vier Jahren sind die Spinnen offenbar geschlechtsreif.
Rote Liste: Kategorie 2 (stark gefährdet)

"Tapezierspinnen"
Jungtiere der "Gemeinen Tapezierspinne" (Atypus affinis) auf ihrer "Startrampe": Die mächtigen Cheliceren dieser kleinen europäischen Vogelspinnenartigen sind bereits gut erkennbar! · Haan, 05.04.2009

Fangschlauch
Gespinst-"Zelt" junger Gemeiner Tapezierspinnen (Atypus affinis) · Haan, 05.04.2009

Fangschlauch
Fangschlauch der Gemeinen Tapezierspinne (Atypus affinis) · Haan, 05.04.2009

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