Systematik: Klasse: Arachnida ("Spinnentiere") > Ordnung: Opiliones ("Weberknechte") > Unterordnung: Cyphopalpatores bzw. Eupnoi > Familie: Phalangiidae ("Schneider") > Gattung Phalangium > Art: Phalangium opilio. Merkmale: Ei-förmiger Körper mit sehr langen dünnen Beinen, deutlicher Geschlechtsdimorphismus: W: KL 5–7 mm, variable Grundfärbung, Rücken mit unterschiedlich breitem (wellig konturiertem) dunklen Längsband ("Sattel"), seitlich hell (beige) und punktiert, unterseits weißlich (Eischalen-farbig) mit dunklen Segment-Säumen; 4 sehr dünne & lange graubraune Laufbeinpaare (2. Paar das längste, mit ca. 50fach gegliederten Tarsen), Schenkel & Schienen kantig, Schenkel-Kanten mit Dornen. M: KL 4–6 mm; Cheliceren auffällig durch langen keilförmigen Fortsatz, der meist nach vorn getragen wird und somit die Zangen verdeckt; Grundfärbung kräftiger, dunkles Rückenfeld nicht scharf zu den Seiten abgegrenzt. Verbreitung: Europa bis Asien, in Nordamerika, Nordafrika & Neuseeland eingeführt; häufig. Lebensraum: Streuschicht in offenem Gelände: Wiesen, Trockenrasen & Heiden, Saumbiotope (Hecken), Parks & Gärten; an Steinen, Mauern & Totholz. Lebensweise: solitär, im Winter aber in Überwinterungsgesellschaften. Adulte Tiere Juni–November. Bei Gefahr kann der Weberknecht an einer "Sollbruchstelle" ein Bein abwerfen. Nahrung: winzige Arthropoden (Saprobionten) auf abgestorbenen Pflanzenteilen (Detritus). Fortpflanzung: Die beiden Cheliceren-Fortsätze ("Hörner") kommen offenbar bei Kommentkämpfen der Männchen zum Einsatz. Paarung durch Einführen des Penis in die Genitalöffnung des Weibchens, nachdem dieses den Genitaldeckel geöffnet hat; Ei-Ablage in kleine Löcher oder Spalten im Boden. Prädatoren: solche, die der Weberknecht nicht durch das Sekret seiner Stinkdrüsen ("Wehrsekret") abwehren kann, also vielleicht Wegwespen (Pompilidae), Gottesanbeterinnen, Amphibien, Eidechsen, Singvögel, Igel & Spitzmäuse. |
Der "Gemeine Weberknecht" ist einer der bekanntesten Kanker, wie die Weberknechte auch genannt werden, und wohl die am weitesten verbreitete Opiliones-Art weltweit. Das Männchen unterscheidet sich mit seinen beiden langen Cheliceren-Fortsätzen so sehr vom Weibchen, daß man als Laie zwei verschiedene Arten annehmen könnte.
Weberknecht Phalangium opilio ("Schneider") · Solingen, 27.05.2018 |
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