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Falter (Lepidoptera > Glossata): Anatomie

Schmetterlinge weisen in ihrer flugfähigen Lebensphase (also als Imagines) den für Insekten typischen dreigeteilten Körperbau auf: Kopf (Caput), den dreigliedrigen Brustteil (Thorax) und den aus zehn Segmenten bestehenden Hinterleib (Abdomen). Das für Laien entscheidende Erkennungsmerkmal sind die vier meist auffällig großen Flügel: Wie die meisten flugfähigen Insekten besitzen Schmetterlinge zwei Flügelpaare, die am mittleren und dritten Thorax-Segment (Mesothorax und Metathorax) ansetzen.

Falter-Anatomie
Schmetterlings-Anatomie am Beispiel eines unserer schönsten Tagfalter: des Schwalbenschwanzes

Kopf – Caput

Drei, manchmal vier paarige Bestandteile des Kopfes (Caput) fallen sofort auf:

  1. Die beiden seitlich angeordneten Komplex- bzw. Facettenaugen ermöglichen eine fast 360-Grad-Rundumsicht. Bei einigen Familien – etwa den Dickkopffaltern (Hesperiidae) – sind sie aufgrund ihrer Größe und Färbung besonders auffällig, bei anderen weniger. Hinzu kommen bei manchen Arten zwei kleine, unauffällige Punktaugen Ocelli.
  2. Zwischen den Komplexaugen sitzt ein Paar oft langer Antennen bzw. Fühler, die sehr unterschiedlich geformt sein können: fadenförmig, gekeult (dünn mit Verdickung am Ende), gesägt (ähnlich einer Handsäge) und gekämmte (beidseitig mit Fransen). Sie dienen dem Riechen und Schmecken und Wahrnehmen der Umgebungstemperatur und sogar der Balance während des Fluges. Gesägt und gekämmte Fühler besitzen eine besonders große Oberfläche, was die Wahrnehmung chemischer Signale deutlich verbessert. Die Männchen mancher Arten besitzen besonders ausgeprägte Fühler, welche die von paarungsbereiten Weibchen abgegebenen Pheromone aus großer Entfernung auffangen können.
  3. Von den Mundwerkzeugen ist der Proboscis bzw. Rüssel das auffälligste Organ. Während die bei anderen Insektengruppen stark entwickelten Mandibeln ("Oberkiefer") bei fast allen Familien – d. h. bis auf die der Urmotten (Micropterigidae) – zurückgebildet sind, bilden Teile der verlängerten Galeae ("Kauladen") der paarigen Maxillen ("Unterkiefer") zwei flexible Halbröhren, die gleich nach dem Schlüpfen der Imago durch Ein- und Ausrollen mit einer Falznaht irreversibel verbunden werden.
  4. Hinzu kommen die paarigen Labialpalpen ("Lippentaster"), die recht groß sein können und Tast- und Riechorgane tragen.

Brustabschnitt – Thorax / Mesosoma

Der Abschnitt zwischen Kopf und Hinterleib ist der Thorax bzw. "Brustabschnitt", der sich in drei Segmente gliedert: den kleinen Prothorax, einen großen Mesothorax (das mittlere Segment) und schließlich einen mittelgroßen Metathorax. Am Thorax setzen die zehn Extremitäten an:

Hinterleib – Abdomen / Metasoma

Am dritten Körper-Abschnitt, dem Hinterleib (Abdomen bzw. Metasoma), lassen sich zehn Segmente erkennen: Die ersten sieben (Segment 1–7) besitzen Atemöffnungen (Stigmen), die letzten vier (Segment 7–10) sehen aufgrund der artspezifischen Genitalstrukturen sehr unterschiedlich aus und erleichtern so die Identifizierung gerade eng verwandter Schmetterlingsarten.


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