Zikaden erinnern etwas an Heuschrecken, sind aber im Durchschnitt deutlich kleiner und mit den Wanzen verwandt. Wie diese saugen sie mit ihren Rüsseln Pflanzensäfte; im Gegensatz zu den Schrecken singen bei den Zikaden nur die Männchen, allerdings alles andere als variantenreich.
Die Blutzikade (C. sanguinolenta + vulnerata) gehört zur Familie der Schaumzikaden (Cercopidae), deren Larven mit ihrer Kotflüssigkeit Schaumnester produzieren, um sich vor Feinden zu schützen und nicht auszutrocknen. Merkmale: 1 cm lang; leuchtend schwarz-rot Zeichnung auf den Flügeldecken. Verbreitung: Europa; häufig. Lebensraum: Wiesen, Saumbiotope. Fortpflanzung: Die Larven leben in unterirdischen Schaumnestern. Futterpflanzen: Saft verschiedener Gräser und Sträucher (Imago) bzw. Wurzeln (Larve). |
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Blutzikade (Cercopis sanguinolenta); eine weitere Blutzikade (Cercopis vulnerata) sieht der ersten Art zum Verwechseln ähnlich. Foto: H. Sang |
Weltweit sind über 5000 Zwergzikaden-Arten bekannt, über 300 allein in Mitteleuropa.
Die Männchen der Zwergzikaden (hier vermutlich Cicadella viridis) sind meist blau gefärbt, die Weibchen hingegen grün. Dieser Geschlechts-Dichromatismus ist unter Zikaden ungewöhnlich. |
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Merkmale: knapp 1 cm lang. Verbreitung: nördliche Hemisphäre; häufig. Lebensraum: feuchte Wiesen, Sümpfe, Obstkulturen. Fortpflanzung: Überwinterung im Eistadium; Larven an Wasserpflanzen aber auch an Kulturpflanzen, vor allem Obst, wo sie Schäden verursachen können. |
"Rhododendron-Zikaden" (Graphocephala fennahi) stammen aus Amerika und kamen in den 1980er Jahren über Großbritannien nach Deutschland. Vermutlich 1988 wurden sie erstmals im Ruhrgebiet gesichtet. |
In südlichen Breiten werden Zikaden meist größer, was nicht heißen muß, daß man sie schnell entdeckt: Sie sind durch hervorragende Anpassung an den Untergrund getarnt. Aufmerksam wird der Urlauber in den Mittelmeerländern oder Tropen durch ihren unerwartet lauten, mechanischen Gesang, der vor allen in den Nächten vielstimmig zu hören ist. | ||
Diese Singzikade wurde in Georgia/USA fotografiert, wo die schwülen Sommernächte von ihrem Gesang erfüllt sind. |
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