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Menschen und Schnecken

Schnecken als Nahrungsschädlinge

Grundsätzlich sind die meisten Landschnecken für den Menschen keine wirklichen Schädlinge, da sie sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen, Flechten und Algen ernähren; manche Arten wie der bekannte Tigerschnegel fressen andere Schneckenarten und sogar ihre Artgenossen und deren Gelege. Als Teil des Ökosystems üben Schnecken eine wichtige Funktion aus: als Verwerter toten organischen Materials, das von anderen Organismen (sog. Destruenten) abgebaut und in seine anorganischen Bestandteile zerlegt, also mineralisiert wird und so für weiteres Pflanzenwachstum zur Verfügung steht.

Unter den 250–260 in Deutschland vorkommenden Arten von Landlungenschnecken gibt es nur zwei bis drei, die in unseren Gärten nennenswerte Fraßschäden anrichten. Das erinnert an die artenreiche Insektengruppe der Wespen: Nur zwei Arten unter ihnen (soziale Faltenwespen) machen im Hochsommer am Kaffeetisch Ärger, dennoch werden alle, die wespentypisch (schwarz-gelb gestreift) aussehen, mit Argwohn betrachtet und teilweise verfolgt. Die größten "Übeltäter" unter den heimischen Schnecken sind zwei Nacktschnecken: die "Spanische Wegschnecke" (Arion vulgaris) und die "Rote Wegschnecke" (Arion rufus). Gehäuseschnecken wie die häufigen Bänderschnecken sind harmlos.

Laufente
Laufente auf der Jagd in einem Garten

Schnecken-Bekämpfung

Wer eines Morgens in seinem Gemüsegarten die letzten Reste einer nächtlichen Schneckenmahlzeit erblickt, kann "Mordgelüste" entwickeln: Wie wird man diese "Schädlinge" bloß los? Zertreten? Durchschneiden? Vergiften? Vielleicht sollte man erst einmal herausfinden, warum Schnecken manche Pflanzen fressen, andere nicht: Als der Autor eines Tages versuchte, im eigenen Garten eine kleine Mariendistel (Silybum marianum) anzusiedeln, wurde der frisch gepflanzte Winzling sofort in der ersten Nacht angegriffen; nur ein hoher Schneckenzaun konnte die Distel retten. Als er ein Jahr später eine ausgewachsene Mariendistel an einen anderen Standort versetzte, ließ die Distel trotz Wässerung zunächst die großen Blätter hängen und wurde sofort angefressen; kaum hatte sie sich erholt, waren die Schnecken weg. Wie ist das zu erklären? Offenbar riechen Schnecken die Schwäche ihrer Beute ...

Folgende Methoden werden mit unterschiedlichem Erfolg angewandt:

Schnecken als Nahrung

Nicht wenige Menschen essen besonders in der kalten Jahreszeit gerne Muscheln: Wenn es nicht ein großer Topf im Sud servierter Miesmuscheln ist, können es auch Jakobsmuscheln, Venusmuscheln oder Austern sein. Aus dem Urlaub an Mittelmeerküsten sind auch diverse Meeresschnecken als Delikatessen bekannt.
    Hierzulande weniger beliebt als Nahrungsmittel sind heimische Landschnecken: keine Nacktschnecken, sondern terrestrische Gehäuseschneckenarten – und doch weiß jeder von der Vorliebe unserer französischen Nachbarn für Escargots, womit unsere Feinschmeckerrestaurants nichts anderes meinen als gekochte Weinbergschnecken in Kräuterbutter. Der Verzehr von Weinbergschnecken ist eine uralte Tradition, die schon aus der Antike belegt ist: Schon die Römer züchteten sie in speziellen "Schneckengärten".
    Landschnecken lassen sich wegen ihres Schleims und eher zähen Fleisches nicht so einfach und schnell zubereiten wie Muscheln: Zunächst müssen sie einige Tage mit Maismehl gefüttert werden, um den Darm von Pflanzenresten zu reinigen; getötet werden sie dann vorschriftsmäßig in siedendem Wasser oder über 100°C heißem Wasserdampf. Abschließend werden sie gereinigt und stundenlang in einer würzigen Brühe gegart ... und serviert.


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