Bis zum 2. Weltkrieg entsprach unsere Kulturlandschaft außerhalb der Städte noch der aus alten "Heimatfilmen" bekannten "heilen Welt": Diese stark strukturierte, kleinräumige Landschaft mit großflächigem, extensiv bewirtschaftetem Grünland, Gehölzinseln, vielen kleinen und Kleinstgewässern etc. beherbergte eine arten- wie individuenreiche Reptilien- und Amphibienfauna. Im 21. Jahrhundert ist die großflächige Verbreitung Vergangenheit, Agrar- und Freizeitflächen bieten Reptilien keinen Lebensraum mehr, ihre Habitate sind auf bestimmte Lebensraumtypen beschränkt:
1. Hänge, Heide, Wiesen etc.
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Strukturierte Landschaft: Hier haben Eidechsen, Blindschleichen & Ringelnattern eine Chance |
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Feuchte Heide mit Calluna- & Erica: Lebensraum von Waldeidechse, Blindschleiche & Ringelnatter |
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Entstehende Heidelandschaft im Gegenlicht. Der Fichtenforst im Hintergrund wird ihr weichen. |
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Radweg im Naturschutzgebiet: An kühlen Morgenden sonnen sich Reptilien (Eidechen, Blindschleichen) gerne auf den trockenen, warmen Schotter – und können dann von Radfahrern überfahren werden. |
2. Ton-, Sand- & Kiesgruben
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Alte Sandgruben sind geeignete Lebensräume für Eidechsen, etwa die Zauneidechse |
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Sandgruben müssen ab und zu von Aufwuchs befreit werden, um ihren Charakter zu bewahren |
3. Felsen, Steinbrüche
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Ein alter Steinbruch: Rückzugsgebiet für Eidechsen, Blindschleichen und Schlangen |
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Felsen in einem Steinbruch: In den Spalten & Löchern finden Eidechsen Unterschlupf |
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Felsen in einem Weinberg: Habitat der Mauereidechse |
4. Hang- & Gebäudemauern
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Weinberg am Rhein: Lebensraum für Eidechsen, Blindschleichen und Schlangen |
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Eine solche Bruchsteinmauer bietet viele Verstecke für Eidechsen und andere Tiere |
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Eine alte Befestigungsanlage ist ein idealer Lebensraum für die Mauereidechse |
5. Ruderalstellen & -flächen
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Eine alte unverputzte Ziegelmauer bietet viele Verstecke für Mauer- & Zauneidechsen |
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Schutt bietet viele Verstecke für Eidechsen und Schlangen – und auch Amphibien |
6. Feuchtgebiete
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Feuchtgebiete: Lebensraum z. B. der Ringelnatter und der seltenen Europäischen Sumpfschildkröte |
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Feuchtgebiet: Altarm eines Flusses mit Ufervegetation (Blutweiderich & Gilbweiderich) |
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