Feldmäuse (Microtus) sind eine Gattung der Wühlmäuse (Arvicolinae). Zwei heimische Arten sind zu unterscheiden:
Tierportrait: Erdmaus (Microtus agrestis)Artname: Microtus agrestis (Linnaeus 1761)Systematik: Ordnung: Nagetiere (Rodentia) > Unterordnung: Mäuseartige (Myomorpha) > Familie: Wühler (Cricetidae) > Unterfamilie: Wühlmäuse (Arvicolinae) > Gattung: Feldmäuse (Microtus) > Art: Erdmaus (Microtus agrestis). Merkmale: etwas größer als die sehr ähnliche Feldmaus (s. u.); KRL ca. 9,5–13,5 cm, Schwanz ca. 2,5–4,5 cm lang, Ohren ca. 1–1,5 cm, Gewicht ca. 20–47 g, selten mehr; Fell oberseits dunkelbraun, manchmal rotbraun, unterseits weißlich bis schwach gelblich; kein Geschlechtsdimorphismus. Verbreitung: östlich von Nordwest-Spanien & Großbritannien bis zum Baikalsee, südlich von Norwegen bis Zentral-Portugal & Nord-Italien. Lebensraum: eher feuchte und kühle Habitate: lichte Wälder und Lichtungen, Feuchtwiesen, sogar Hochmoore. Nahrung: Gräser und Kräuter, Baumrinde und Wurzeln. Lebensweise: tag-, dämmerungs- und nachtaktiv, sozial in Kolonien mit unter Gras und Moos versteckten oberirdischen Laufgängen zwischen den Eingängen oder unterirdischen Gangsystemen direkt unter der Erdoberfläche; Nester ebensfalls unmittelbar unter der Erdoberfläche oder oberirdisch auf feuchten Böden z. B. in Seggenbulten. Fortpflanzung: im Prinzip ganzjährig, aber im Winter fraglich; 2(–3) Würfe, Tragezeit ca. 30 Tage, bis maximal 8 Junge. Feinde: Greifvögel, vor allem der Turmfalke, Eulen, Raubsäuger, also Marder wie z. B. das Mauswiesel, Fuchs und Katzen. In Jahren mit zyklisch auftretender Massenvermehrung stellen Erdmäuse die Hauptbeute vieler Beutegreifer dar. |
Die Erdmaus begegnet dem Feinddruck durch eine hohe Reproduktionsrate und nutzt dabei ihre Nahrungsressourcen über deren durchschnittliches Niveau hinaus, was zyklische, etwa vierjährliche Bestandsschwankungen zur Folge hat. In Jahren der Massenvermehrung konzentrieren sich die Beutegreifer auf diese häufige Beute. Da die Erdmaus eher feuchte Lebensräume mit auch höherer Vegetation besiedelt, tritt sie weniger als die Feldmaus (Microtus arvalis) als Landwirtschaftsschädling auf. In Deutschland wie auch weltweit ist sie nicht gefährdet.
Tierportrait: Feldmaus (Microtus arvalis)Artname: Microtus arvalis (Pallas 1778)Systematik: Ordnung: Nagetiere (Rodentia) > Unterordnung: Mäuseartige (Myomorpha) > Familie: Wühler (Cricetidae) > Unterfamilie: Wühlmäuse (Arvicolinae) > Gattung: Feldmäuse (Microtus) > Art: Feldmaus (Microtus arvalis). Merkmale: KRL ca. 9–12 cm, Schwanz ca. 2,5–4 cm lang, Ohren ca. 1 cm, Gewicht ca. 20–40 g, selten mehr; Fell oberseits gelblichgrau bis bräunlichgrau, unterseits weißlich bis schwach gelblich; kein Geschlechtsdimorphismus. Verbreitung: von Spanien östlich über Norditalien, Bulgarien und die Nordost-Türkei bis in den Westen der Mongolei und nördlich bis Dänemark und Südost-Finnland; isolierte Populationen auf den Orkney-Inseln, in der nördlichen Mongolei und dem angrenzenden Sibirien. Lebensraum: eher trockene Habitate: offene, landwirtschaftlich genutzte Flächen (Äcker, Wiesen und Weiden), aber auch offene trockene Wälder, Dünen etc. Nahrung: Wild- und Kulturgräser, Kräuter, Samen (einschließlich Getreide). Lebensweise: tag-, dämmerungs- und nachtaktiv, sehr sozial in dichten Kolonien mit verzweigten Tunnelsystemen und oberirdischen Laufgängen zwischen den Eingängen. Fortpflanzung: prinzipiell ganzjährig, in Mitteleuropa März–September, 2(–3) Würfe, Tragezeit 30 Tage, 5–6 (4–9) Junge. Feinde: Greifvögel, vor allem der Turmfalke, Eulen, Raubsäuger, also Marder wie z. B. das Mauswiesel, Fuchs und Katzen. In Jahren mit zyklisch auftretender Massenvermehrung stellen Feldmäuse die Hauptbeute vieler Beutegreifer dar. |
Die Feldmaus kann sich bei starker Vermehrung zu einem bedeutenden Schädling im Land- und Gartenbau entwickeln, vor allem auf guten, ungepflügten Böden. Bekämpfen lassen sie sich deshalb wirksam durch Pflügen, da der Pflug das Gangsysteme und Nistkammern zerstört. Auch "Sitzkrücken", T-förmige Pfähle mit Querbalken, für Greifvögel helfen, Feldmäuse in Schach halten, da auf baumlosen Äckern nur der kräftezehrende Suchflug einen mäßigen Erfolg ermöglicht. Lokale Bestände schrumpfen aber nicht nur durch Bejagung bzw. menschliche Verfolgung, sondern vor allem in großflächigen Monokulturen auch infolge natürlicher zyklischer Bestandsschwankungen: einer Massenvermehrung folgt durch Hunger und Streß der Zusammenbruch.
Feldmaus (Microtus arvalis) in einer Kolonie ... | ... an einer Autobahn-Raststätte, 31.07.2015 | |
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