Schnepfenvögel (Scolopacidae) sind eine auf der Nordhalbkugel verbreitete gattungsreiche Familie der Limikolen-Ordnung Charadriiformes ("Regenpfeiferartige"). Typische Schnepfenvögel besitzen lange Beine und einen langen Schnabel, der bei Brachvögeln zusätzlich leicht nach unten gebogenen ist, bei den Pfuhlschnepfen (Limosa spec.) aber leicht aufwärts; Strandläufer (Calidris spec.) und Steinwälzer (Arenaria spec.) entsprechen weniger diesem Erscheinungsbild. Die meisten Schnepfenvögel besitzen in die Schnabelspitze gruppenweise eingelagerte Tastsinnesorgane, die dazu dienen, in weichen Sand- und Schlickböden nach Nahrung zu suchen. Die meist langen Beine besitzen drei Vorderzehen und – mit Ausnahme des Sanderlings (Calidris alba) – eine Hinterzehe. Viele Arten sind klein bis mittelgroß und eher unscheinbar, der bis 60 cm lange Große Brachvogel Numenius arquata ist ebenso eine Ausnahme wie die farbenfrohe Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica) oder gar das auffällig bunte kleine Thorshühnchen (Phalaropus fulicaria).
Der typische Lebensraum der Schnepfenvögel ist feucht und liegt in Mitteleuropa an einer Meeresküste oder im Küstennahen Tiefland, in der Tundra hingegen im Binnenland. Alle Arten sind Bodenbrüter, die meisten legen vier Eier. Beide Partner der in Monogamie lebenden Paare brüten, es gibt jedoch auch Arten wie die spektakulären Kampfläufer (Calidris pugnax), deren Männchen um die Weibchen kämpfen, sich nach der Paarung aber nicht an der Brut beteiligen. Umgekehrt verhält es sich bei den Wassertretern (Phalaropus spec.): Die Männchen brüten, die Weibchen verteidigen den Nistplatz.
Rotschenkel (Tringa totanus) am Nordsee-Watt · Amrum, 04.07.2022 | ||
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