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Singdrossel – Turdus philomelos

Singdrossel Kurzportrait
Artname: Turdus philomelos Linnaeus 1758 – Singdrossel
Systematik: Ordnung: Passeriformes (Sperlingsvögel) > Unterordnung: Passeri (Singvögel) > Familie: Turdidae (Drosseln) > Gattung: Turdus (Echte Drosseln) > Art: Turdus philomelos (Singdrossel) > Unterarten: Turdus philomelos philomelos (Mittel- & Osteuropa bis Iran), Turdus philomelos clarkei (Westeuropa), Turdus philomelos hebridensis (Westschottland bis Westirland), Turdus philomelos nataliae (West- & Mittelsibirien).
Merkmale: knapp Amsel-groß, zierlich: GL 20–22 cm, Flügellänge ca. 80 mm, Gewicht: ca. 70 g. Schmaler heller Überaugenstreif, Ohrdecken hellbraun, Oberkopf, Nacken, Halsseiten & vorderer Rücken braun, Oberseite sonst graubraun; Kinn & vordere Kehle beige bis gedeckt weiß und gefleckt, Vorderbrust & Flanken gelblich-bräunlich, Brust & Bauch ansonsten mattweiß und schwarzbraun gefleckt; Steuer- und Flügelfedern sind zu einem großen Teil braun. Kein Sexualdimorphismus, Mänchen aber tendenziell ein wenig größer.
Verbreitung: Europa bis Baikalsee, als Wintergast bis Südspanien & Nordafrika und über die nördl. Türkei bis Iran.
Lebensraum: Wälder, vor allem feuchte & dichte (Nadel-) Wälder.
Nahrung: Regenwürmer, Insekten, Beeren und Gehäuseschnecken, vor allem Bänderschnecken (Cepaea spec.).
Lebensweise: Nahrungssuche am Boden mit schnellen ruckartighen Bewegungen; die Gehäuse von Schnecken zerschmettert sie auf einem Stein, der "Drosselschmiede".
Fortpflanzung: 2 Bruten von April bis Juli; Nest aus Gras und Laub mit Mulde aus feuchtem Holzmulm in Astgabeln von Laub- & Nadelbäumen. Gelege: Eier himmelblau gefärbt; Brutdauer: 12–14 Tage.

Die Singdrossel wird nicht immer erkannt: Mancher Laie hält den hübschen Vogel mit seiner braun gesprenkelten weißen Brust für ein Amselweibchen – das unterschiedliche Aussehen von Amselmännchen und -weibchen ist nämlich allgemein bekannt. Die Geschlechter der nur wenig kleineren Singdrossel sind allerdings gleichgefärbt. Hat man sie erst einmal genau betrachtet, kann man sie fortan leicht wiedererkennen. Ihr mehrsilbiger melodischer Gesang ist kein Alleinstellungsmerkmal und nicht "schöner" als die Strophen etwa der Amsel; der deutsche Name Singdrossel ist wohl kein Beleg einer Vorliebe für diese Drosselart, sondern eine Übersetzung des wissenschaftlichen Art-Epithetons Singdrossel ('Freund des Gesangs').

Ihre Nahrung sucht die Singdrossel am Boden, wo sie sich recht schnell bewegt und immer wieder plötzlich stehenbleibt, um (wegen der seitlich angeordneten Augen) mit seitlich geneigtem Kopf nach potentieller Beute zu spähen: Regenwürmer, Insekten, Gehäuseschnecken und Beeren. Mehr als andere Drosseln ist die Singdrossel für ihre "Drosselschmieden" bekannt: Da sie die Gehäuse insebesondere von Bänderschnecken mit ihrem Schnabel nicht knacken und die Weichtiere auch nicht als ganze schlucken kann, sucht sie sich einen flachen Stein, auf dem sie alle in der Umgebung aufgelesenen Gehäuse fortan zerschmettert, um an das Fleisch zu gelangen.

Singdrossel   Singdrossel
Singdrossel (Turdus philomelos) · SG, 30.4.2017   Nahrungsuchende Singdrossel · Solingen, 30.4.17

Singdrossel
Singdrossel (Turdus philomelos) · Kreis Mettmann, Neandertal, 17.04.2021

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