Drosseln · Rotdrossel · Amsel · Singdrossel · Wacholderdrossel · Misteldrossel

Wacholderdrossel – Turdus pilaris

Kurzportrait
Artname: Turdus pilaris Linnaeus 1758 – Wacholderdrossel, Krammetsvogel
Systematik: Ordnung: Passeriformes (Sperlingsvögel) > Unterordnung: Passeri (Singvögel) > Familie: Turdidae (Drosseln) > Gattung: Turdus (Echte Drosseln) > Art: Turdus pilaris (Wacholderdrossel).
Merkmale: mit GL 20–27 cm knapp Amsel-groß, Flügel etwas länger, kompakter und deutlich schwerer. Färbung auffallend bunt: Schnabel gelb, schmaler heller Überaugenstreif, Kopf, Hals hinten & seitlich sowie Unterrücken hellgrau, Kehle bis Oberbrust ockergelb mit schwarzer Strichelung, Oberrücken, Schulterfedern & Oberflügeldecken rötlichbraun, Flanken hell mit dunklen dreieckigen Flecken, Unterbauch, Unterschwanz- & Unterflügeldecken weiß.
Verbreitung: Europa bis Sibirien, Überwinterung: Mittelmeerraum und Britische Inseln, Brutgebiete: Skandinavien bis Sibirien, ganzjährig in Mittel- bis Osteuropa.
Lebensraum: halboffenes Terrain, Waldränder, Parks, Gärten; offenbar bevorzugt kleinräumige feuchte & kühle Habitate.
Nahrung: Regenwürmer & Insekten, ab Sommer Beeren & Fallobst.
Lebensweise: Nahrungssuche am Boden und in Sträuchern. Brut meist in Kolonien, wo die Vögel sich gemeinsam gegen Beutegreifer verteidigen – auch durch "Kotbomben", die Raben- & Greifvögel flugunfähig machen können.
Fortpflanzung: 2 Bruten von Ende März/April bis Ende Juni; halbkugelige Freinester in hohen Sträuchern & Astgabeln hoher Bäumen aus Gras & Laub mit Mulde aus feuchter Erde, ausgekleidet mit feinem Gras. Gelege: 5–6 (2–7) bläulichgrüne mit rotbrauner Fleckung; Brutdauer: 10–13 Tage, flugfähig mit 18 Tagen, selbständig mit 30 Tagen.

Der "Krammetsvogel", wie man die Wacholderdrossel einst nannte, war früher ein beliebtes Pfannengericht: Er wurde massenhaft mit Schlingen aus Pferdehaar gefangen, die man in Vogelbeer-Sträucher hängte. (Der wissenschaftliche Name der Vogelbeere, Sorbus aucuparia, verweist in seinem Art-Epitheton auf das Fangen von Vögeln.) Das Verbot, Drosseln mit Schlingen zu fangen, verdanken wir vor allem dem Einsatz von Lina Hähnle Anfang des 20. Jahrhunderts und der Aufklärungsarbeit des von ihr gegründeten Bundes für Vogelschutz (BfV), dem Vorläufer des NABU.

Wacholderdrossel (Turdus pilaris) in einem Zierapfelbaum · Solingen, 25.01.2015


Turdus pilaris · Solingen, 25.2.2018		Wacholderdrossel frißt Zieräpfel · SG, 17.01.2017


Turdus pilaris · Windeck-Dattenfeld, 14.4.2023		Brütende Wacholderdrossel · Dattenfeld, 14.4.2023

Falls am linken Bildschirm-Rand keine Verweisleiste zu sehen ist, klicken Sie bitte auf , um den gesamten Frameset anzuzeigen.

Drosseln

Misteldrossel

Grasmücken