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Gerromorpha – Wasserläufer i.w.S.

Auszug aus der Klassifikation der Wanzen:

Die Wanzen der "Teilordnung" Gerromorpha, "Wasserläufer im weiten Sinne", sind trotz anatomischer Unterschiede zwischen den (Unter-) Familien und Gattungen perfekt an das Leben auf Wasseroberflächen angepaßt: Eine feine wasserabweisende (hydrophobe) Behaarung, bei vielen Arten extrem lange dünne Mittel- und Hinterbeine und ein Arolium (Haftläppchen) am Fußende ermöglichen eine ständige "zweidimensionale" Lebensweise auf den Oberflächen unterschiedlichster Gewässer wie auch nasser Bodenstrukturen in Feuchtbiotopen. Während die kurzen Vorderbeine dem Festhalten der Beute dienen, leisten die Mittelbeine den auf Wasser oft enormen Vorschub, und die Hinterbeine steuern. Die Flügel sind je nach Art unterschiedlich gut entwickelt, es gibt flügellose (aptere) und langflügelige (macroptere) Arten und etliche (brachyptere) Übergangsformen, und Flügel-Polymorphismus innerhalb einer Art bewirkt, daß einige Individuen fliegen und sich so neue Lebensräume erschließen können, andere aber nicht. Die Beute besteht überwiegend aus Insekten, die ungewollt auf dem Wasser landen und entweder ertrinken oder nicht schnell genug ans rettende Ufer gelangen; Wasserläufer ernähren sich aber auch von Aas und sogar durch Kannibalismus.
    Die Gerromorpha sind mit rund 1.900 Arten weltweit verbreitet, in Europa aber offenbar nur mit 51. Vertraut sind jedem Spaziergänger die schlanken, langbeinigen Wasserläufer der Gattung Gerris, die selbst auf kleinsten Temporärgewässern (Pfützen, Wasserlöchern) nach Beute suchen.

Gerris lacustris
Gemeine Wasserläufer (Gerris lacustris) · Wuppertal, 15.05.2023

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