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Anatomie – Körperbau

Heuschrecken bestehen wie alle Insekten aus drei Abschnitten: Kopf, Brustabschnitt und Hinterleib:

Feldschrecke (Familie Acrididae).
Heuschrecken sind keineswegs einheitlich grün oder braun gefärbt; die Farbunterschiede sind auf dieser Abbildung jedoch akzentuiert, um die Körperteile deutlicher gegeneinander abzugrenzen. Die Ziffern entsprechen den durchnumerierten Körperteilen von Kopf, Brustabschnitt (Thorax) und Hinterleib (Abdomen) (s. unten).
  Körperbau

Kopf (Caput)

  1. Der typische Kopf (wissenschaftlich: Caput) einer Heuschrecke erhält seine hochgezogene und oft etwas eckige Form durch die nach unten gerichteten Mundwerkzeuge. Verstärkt wird dieser Eindruck bei den Kurzfühlerschrecken (Caelifera) noch durch eine in der Mitte des Vorderkopfes nach unten laufende auffällige Leiste, die "Stirnrippe". Vorne (im "Gesicht") unterscheidet man:
    1. die Stirn Frons und die Stirnrippe
    2. das Stirnschildchen
    3. das Kopfschildchen (Clypeus)
    4. die Oberlippe (Labrum), die die Mundwerkzeuge abdeckt.
    Die Mundwerkzeuge sind nicht zu Stech- oder Saugapparaten weiterentwickelt worden, sondern ursprüngliche Beißwerkzeuge, die man durchaus gelegentlich spüren kann, wenn man sich z. B. eine Strauchschrecke auf die Hand setzt. Man unterscheidet im unteren Teil des Gesichts unter der Oberlippe (Labrum):
    1. ein Paar Oberkiefer (Mandibeln) zum Abbeißen der Nahrung
    2. ein Paar Unterkiefer Maxillen zum Zerkleinern der Nahrung
    3. eine Unterlippe (Labium).
      Die Maxillen und das Labium besitzen lange Taster (Palpen) zum Festhalten und Abtasten der Nahrung.
  2. Heuschrecken besitzen zwei Augentypen:
  3. Scheitelgrübchen sind Vertiefungen neben den Facettenaugen und kommen bei vielen Arten der Kurzfühlerschrecken (Caelifera) vor.
  4. Die Fühler (Antennen) dienen der sensorischen Orientierung.

Brustabschnitt (Thorax)

  1. Drei Abschnitte bzw. Segmente machen den Thorax aus:
  2. Die drei Beinpaare weisen deutlich unterschiedliche Größen auf: Das vordere und mittlere Beinpaar sind mittelgroß, wie man es bei einem gleichgroßen Käfer erwarten würde; dem letzten, großen Beinpaar verdanken die Schrecken ihre enorme Sprungkraft und die meisten Kurzfühlerschrecken (Caelifera) außerdem – zusammen mit den Flügeln – ihre Fähigkeit zu "singen" bzw. stridulieren. Die Beine gliedern sich jeweils in:
  3. Auch die beiden Flügelpaare unterscheiden sich:
  4. Die Flügel mancher Arten sind außerdem zurückgebildet und dadurch nicht mehr funktionsfähig oder gar nicht mehr vorhanden. Viele der kurzflügeligen, also eigentlich flugunfähigen Arten können jedoch langflügelige und somit voll flugfähige Arten hervorbringen, die dann größere Strecken überwinden und so ihre Art schneller verbreiten können. Ein Beispiel ist Rösels Beißschrecke.

Hinterleib (Abdomen)

  1. Das dritte Körperabschnitt besteht aus vielen Segmenten: Rückenplatten (Tergiten) und Bauchplatten (Sterniten).
  2. Die Knarrschrecken (Catantopidae) und Feldschrecken (Acrididae) besitzen an beiden Seiten der ersten Bauchplatte ihre Hörorgane.
  3. Die Hinterleibsspitze ermöglicht die sichere Unterscheidung der Geschlechter:

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