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Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni)

Griechische Landschildkröte

Kurzportraits
Artname: Testudo hermanni Gmelin 1789
Unterarten: 1. Testudo h. hermanni Gmelin 1789 & 2. Testudo h. boettgeri Mojsisovics 1889
Merkmale: 1. Nominatform T. h. hermanni: der 20–25 cm lange Rückenpanzer (Carapax) mit einer Reihe hochgewölbter Schilder über dem Rückgrat und je einer Reihe großer Schilder seitlich davon und kleineren umlaufenden Randschilden (auf den Randschilden als Dreiecke), auf intensiver gelblicher Grundfärbung kontrastreich und symmetrisch und großflächig schwarz gezeichnet; oberhalb des Schwanzes im 5. Wirbelschild (Vertebrale) mit charakteristischer, schwarz eingefaßter Schlüssellochzeichnung; Bauchpanzer (Plastron) beidseitig eines mittleren hellgelben Bandes je ein schwarzes Band; Vorderfüße in der Regel an ihrer Unterseite nicht pigmentiert, die Krallen an der Basis oft hell gefärbt. M.: Plastron konkav, also nach innen gewölbt, Schwanz und Schwanzdorn lang; W.: Plastron eben, Schwanz und Schwanzdorn kurz.
2. T. h. boettgeri: Der Rückenpanzer ist weniger hoch, die Färbung des Panzers gelblich bis helloliv mit schwarzen Flecken, der Bauchpanzer meist hornfarben mit nur schwarzen Flecken beidseitig der Mittelnaht. Die Krallen sind an der Basis dunkel gefärbt auf, der Kopf bräunlich bis schwarz.
Verbreitung: 1. Nominatform T. h. hermanni: Westen: Ostspanien, Südfrankreich, Balearen, Korsika, Sardinien, Sizilien (auf den Inseln eingeführt), Mittelitalien.
2. T. h. boettgeri: Osten: Kroatien, Albanien, Mazedonien, Griechenland, europäische Türkei, Rumänien, Bulgarien.
Lebensraum: Magere Wiesen, Gebüsch, lichte Wälder, Dünen; die Maurische bevorzugt sandigere Areale als die Griechische Landschildkröte.
Nahrung: Blätter und Blüten krautiger Pflanzen, gelegentlich auch Würmer, Schnecken und Aas.
Lebensweise: Tagaktiv bis auf die Mittagshitze, bevorzugte Temperatur: 25–30°C, inaktiv unter 8°C; Sommerschlaf bei großer Hitze eingegraben im Boden, halbjähriger Winterschlaf, der aufgrund einer "inneren Uhr" beendet wird. Die wenig feinfühlige Paarung findet im Paarung im Frühjahr statt, die bis zu 10 weißen, länglichen Eiern (bei jungen Weibchen nur 1–2) werden in einer Erdgrube abgelegt. Die ca. 3,5 cm langen bzw. rundlichen Jungtiere schlüpfen je nach Witterung nach mehreren Monaten.

Es gab eine Zeit, da hatte man als Kind eine oder mehrere Landschildkröten: Man hielt sie in der Wohnung, auf dem Balkon, im Gartenterrarium oder freilaufend im Garten. Das scheinbar so robuste Spieltiere nahmen keinen Spaß übel und erwachte auch immer wieder zum Leben, wenn man es zum Spielen aus seinem Karton holte – bis es eines Tages plötzlich tot war und meist durch eine neue Schildkröte ersetzt wurde. Andere lebten jahrelang im Garten, oft genug sich selbst überlassen, bis sie schließlich einem harten Winter zum Opfer fielen oder entkamen. Ein solcher "Kulturflüchtling" war die erste Schildkröte, die der Autor als Kind hatte. Sie starb erst viele Jahre in einem Frühjahr an Lungenentzündung.

Der Handel mit europäischen Schildkröten ist längst verboten, aber es gibt immer noch vereinzelt Schildkröten, die dank guter Haltungsbedingungen bis heute überlebt haben und plötzlich außerhalb ihres Geheges unterwegs sind. Und es gibt jene, die Touristen oder Gastarbeiter böswillig in ihren Heimatländer eingesammelt und für den "Eigengebrauch" oder illegalen handel mitgebracht haben. Wer das mitbekommt, sollte unbedingt sofort Anzeige erstatten: nicht nur wegen der schlechten Zukunftsaussichtemn der geraubten Tiere, sondern vor allem, weil das Absammeln von Schildkröten ein entscheidender Faktor für ihre bedrohlichen Bestandsrückgänge ist.

Wer noch Schildkröten hat, kann sich im übrigen überlegen, ob er sich vielleicht mit anderen Schildkrötenhaltern an einem Zuchtprojekt beteiligt. In einem goßen, teilweise mit Glas überdachten Gehege und zusammen mit vielen Artgenossen fühlen sich die Tiere wohler und vermehren sich in der Obhut von Fachleuten wahrscheinlich auch. Die "Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V. (DGHT)" kann u. U. Auskunft geben.

Von einigen ähnlichen Arten läßt sich die Griechische Landschildkröte so unterscheiden:


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