Schildkröten bilden eine aufgrund ihrer Panzerung unverkennbare Ordnung der Reptilien, und sie sind eine sehr alte Ordnung, die schon vor ca. 180 Millionen Jahren existierte. Der Panzer besteht aus einem Rückenteil (Carapax) und einem Bauchteil (Plastron) und ist bei Landschildkröten stärker gewölbt und meist auch härter als bei Wasser- und Sumpfschildkröten; er ist nicht immer starr: Bei manchen Sumpf- und den Dosenschildkröten sind Teile des Panzers an Scharnieren mehr oder weniger beweglich, wodurch der Schutz noch verbessert wird. Den Kopf ziehen Schildkröten entweder durch eine S-förmige Halskrümmung in den Panzer zurück (= Cryptodira) oder wenden ihn seitlich in den Panzer (= Pleurodira). Der Schildkrötenpanzer war eine sehr erfolgfreiche "Erfindung" der Natur, mit der sich diese Kriechtiere gegen die vielen Beutegreifer in den Reihen der Saurier, die Säugetiere und Vögel behaupten und viele gar überleben konnte. Erst in den letzten Jahrhunderten fielen viele Arten der sich ausbreitenden menschlichen Zivilisation zum Opfer.
Landschildkröten ernähren sich ganz überwiegend vegetarisch, Sumpfschildkröten vor allem animalisch; manche von ihnen finden aber im Alter eine Vorliebe für Grünkost. Alle Arten legen an Land Eier und betreiben keine Brutpflege.
Im deutschsprachigen Raum ist und auch nur an der Peripherie nur eine Art heimisch: die Europäische Sumpfschildkröte; die Tiere, die man gelegentlich im Freien sieht, sind Flüchtlinge bzw. Ausgesetzte aus Gefangenschaft. Als Haustiere sind Schildkröten auch wenn sie einen so robusten Eindruck machen denkbar ungeeignet: Bereits 1974 kam eine Untersuchung der Universität des Saarlandes zu dem Ergebnis, daß schon im ersten Jahr nach Erwerb 83% der Tiere sterben (Wilke, H.: Schildkröten. G&U, München).
Die heute im deutschsprachigen Raum natürlich vorkommenden oder entlaufenden Schildkrötenarten werden folgenden Gattungen zugeordnet:
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Schlangen | Emys orbicularis | Taxonomie |