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Artname: Salamandra salamandra (Linnaeus 1758) |
Unser Feuersalamander ist, wie der Artname Salamandra salamandra ausweist, der Salamander schlechthin. Er ist durch seine auffällige Fleckung unverkennbar und auch Menschen bekannt, die nie ein Exemplar gesehen haben; "Lurchi", das Markenzeichen der Schuhmarke Salamander, dürfte seinen Anteil daran haben. Tatsächlich gibt es jedoch Individuen, die fast gar keine gelben Flecken haben und daher in Süddeutschland schon mal für einen Alpensalamander gehalten werden. Andere Tiere weisen eine orange bis rötliche Fleckung auf. Der Schwarz-gelb-Kontrast ist übrigens der stärkste Farbkontrast in der Natur.
An der Fleckung lassen sich nicht nur ältere Individuen unterscheiden, sondern auch die beiden Unterarten: Die Nominatform zeigt ein unregelmäßiges Muster verschieden großer Flecken, der adulte "Gestreifte Feuersalamander" (S. s. terrestris) hingegen zeigt zwei Fleckenreihen beidseitig der Wirbellinie; die Fleckung der Jungtiere ist oft noch unregelmäßig und daher zur Bestimmung der Unterart ungeeignet.
Feuersalamander sind nicht nur ungewöhnlich groß und auffällig gefärbt, sondern auch in anderer Hinsicht besondere Amphibien:
Die Natur hat den Feuersalamander mit einer wirksamen chemischen Verteidigung gegen Freßfeinde ausgestattet: Die Ohr- und Rückendrüsen vor allem adulter Tiere scheiden ein Hautsekret aus, das ein starkes Nervengift (das Alkaloid Samanderon) enthält und etwa eine Ringelnatter töten kann. Junge Salamander hingegen haben diesen Schutz noch nicht voll entwickelt und fallen leicht Vögeln, Spitzmäusen, Igeln, Dachsen, Ratten und Wildschweinen zum Opfer. Das Überleben der Art haben diese Beutegreifer aber nie gefährden können, erst der Mensch tut dies. Für den Erfolg von Schutzmaßnahmen sind die biologische Fakten ausschlaggebend:
Sein Hautsekret schützt den Feuersalamander leider nicht gegen einen pathogenen Pilz, der seit ca. 2010 unter den europäischen Schwanzlurchen wütet und vor allem unter Feuersalamander-Populationen furchtbare Verluste verursacht hat: Batrachochytrium salamandrivorans (Klasse Chytridiomycetes), der in wissenschaftlichen Publikationen meist mit Bsal abgekürzt und populärwissenschaftlich auch "Salamanderfresser" genannt wird. Bsal stammt aus Südostasien, China und Japan, deren Amphibienfauna sich über Jahrmillionen mit dem Pilz entwickelt hat und folglich immun ist. Vermutlich mit dem internationalen Amphibienhandel ist Bsal in die Niederlande eingeschleppt worden, exotische Lurche sind in die Natur gelangt und haben dort heimische Schwanzlurche infiziert, die gegen den Erreger keine Abwehrmechanismen entwickeln konnten. Eine Infektion ist im Freiland immer tödlich, geheilt werden können Feuersalamander nur im Terrarium und nur temporär: durch ein Antimykotikum oder/und eine mindestens zehntägige Haltung über 25°C. Leider sind sowohl in Menschenhand therapierte Salamander als auch die wenigen Überlebenden einer Infektionswelle nicht immun, sie können sich erneut anstecken und sterben. Die Dauersporen von Bsal können im Wasser und Boden lange überleben und sich auch unter solchen Amphibien-Arten, die keine oder nur schwache Krankheitssymptome entwickeln, verbreiten und dann auf Feuersalamander übergehen.
Die Chytridiomykose (Chytridpilz-Infektion) gilt als die wichtigste Ursache des seit Jahrzehnten beobachteten globalen Rückgangs der Amphibien. Bekannt war zunächst nur der Erreger Batrachochytrium dendrobatidis, der – wie der griechische Gattungsname anzeigt – das Aussterben vor allem von Froschlurchen (griech. batrach) verursacht oder beschleunigt. Batrachochytrium salamandrivorans droht nun großflächig Salamander-Populationen in Europa auszulöschen. Ihnen droht dasselbe Schicksal wie den Urvölkern Amerikas, die durch (auch vorsätzlich verbreitete) Krankheitserreger in weit größerer Zahl vernichtet wurden als durch Kriege und Massaker. Der offensichtliche Grund der Verbreitung von Bsal ist der Handel für den Hobbymarkt – also die Globalisierung.
Feuersalmander (Salamandra salamandra) auf dem Weg zum Laichgewässer · Remscheid, 08.05.2009 |
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Auf Wegen können Feuersalmander nachts leicht totgetreten werden · Remscheid, 08.05.2009 |
Feuersalamander-Kopf: Zeichnung & Ohrdrüsen | Flucht vor der Kamera · Remscheid, 8.5.2009 |
Feuersalamander kann man behutsam in die Hand nehmen | Teilalbinotischer Feuersalamander, im Bach ablaichend · Remscheid, 08.05.2009 |
Teilalbinotischer Feuersalmander vor oder nach (?) dem Absetzen der Larven · Remscheid, 8.5.2009 |
Eine Feuersalamander-Larve ist leicht an den hellen Punkten am Beinansatz zu erkennen | (Salamandra salamandra) · Remscheid, 08.05.2009 |
Blick hinunter in ein Feuersalamander-Habitat | Hier setzt Salamandra salamandra seine Larven ab |
Mittelgebirgssiepen (bzw. -siefen) bzw. Tobel mit Bach, von oben fotografiert: Hier entstanden die Feuersalamander-Fotos · Remscheid, Mai 2009 |
Feuersalamander-Portrait: Zeichnung & Ohrdrüsen | Portrait · Solingen-Müngsten, 28.08.2015 |
Aufgerichteter Feuersalamander (S. salamandra) | Auf der Pirsch · Solingen-Müngsten, 28.08.2015 |
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Feuersalamander auf seinem nächtlichen Streifzug | · Solingen-Müngsten, 28.08.2015 |
Feuersalamander im Gras auf einem nächtlichen Streifzug · Solingen-Müngsten, 28.08.2015 |
Feuersalamander (Salamandra salamandra) auf nächtlicher Pirsch · Solingen-Müngsten, 28.08.2015 |
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Salamandra atra | Wassermolche |