Gattungen · Salamandra salamandra · Salamandra atra · Triturus vulgaris · Triturus helveticus · Triturus alpestris · Triturus cristatus
Deutsch: Teichmolch, Streifenmolch, Kleiner Wassermolch Merkmale: ähnlich dem Fadenmolch; schmaler Kopf mit oberseits 2–3 Längsfurchen, gelbe Iris mit schwarzen Flecken, Fleckung auf der blaßgelben Kehle & Bauchmitte, dunkle Kloake; M.: seitlich und Kehle sehr grob dunkel gefleckt; im Wasser mit hohem höckrigem Rückenkamm und mit Saum an der Schwanzober- und -unterseite. W.: meist keine Kehlfleckung, sehr schmale Hautsäume, helle flache Kloake. Neotenie ist häufig. Verbreitung: Mittel- und Osteuropa: Griechenland, Norditalien & Mittelfrankreich über Irland & Großbritannien bis Mittelskandinavien, östlich über die Nordtürkei bis zum Kaukasus und Westsibirien; ganz Deutschland. Lebensraum: terrestrisch: Laub- und Mischwälder, Gärten, Ruderalflächen, Wiesen, Moore; aquatisch: kleine bis mittelgroße fischfreie & vegetationsreiche besonnte Gewässer. Fortpflanzung: ovipar (eierlegend, Metamorphose im Wasser), Wanderung zum Laichgewässer evtl. schon ab 5°C bzw. Mitte Februar, meist aber erst ab 10°C bzw. März/April, M. etwas vor den W. Aktivitäten: aquatisch März–Juni/Juli, 1. Nachthälfte, auch abends & morgens früh, unter den heimischen Molchen der beste Schwimmer; terrestrisch Ende Mai–Oktober, dämmerungs- & nachtaktiv. Nahrung: Plankton, Amphibieneier (bis auf Erdkrötenlaich), Kaulquappen bis 3 cm, Mückenlarven, Kleinlibellenlarven, Wasserwanzen, Käfer(larven), Schnecken etc.; an Land: Regenwürmer, kleine Schnecken, Insekten(larven), Asseln, Spinnen. |
Triturus vulgaris ist nicht leicht von der verwandten Art Triturus helveticus zu unterscheiden: Teichmolchweibchen zeigen eine feine Fleckung auf der blaßgelben Kehle und Bauchmitte, die den weiblichen Fadenmolchen fehlt. Diese wiederum haben eine weißliche Kloake und zwei gelbweiße Höcker an den Hinterfußballen, die den weiblichen Teichmolchen fehlt. Teichmolchmännchen besitzen in der aquatischen Phase einen rundlich gezackten Rückenkamm, der den Fadenmolchmännchen fehlt; letztere sind rötlich gefärbt und feiner gefleckt. Die breiten Hautsäume an den Hinterzehen wachsen nur bei Fadenmolchmännchen zusammen.
Oft läßt sich bei Teichmolchen Neotenie beobachten: mit Kiemen ausgestattete und atmende Weibchen, die das Wasser (noch) nicht verlassen haben, aber dennoch laichen. Auch Albinos und Gelblinge (Albinismus & Flavismus) sind nicht selten.
Der Teichmolch ist, wie der Artname vulgaris (= '(all)gemein', 'alltäglich') nahelegt, die bekannteste Molchart. Der an viele Umweltbedingungen angepaßte Lebensraumgeneralist ist der am weitesten verbreitete Schwanzlurch Europas und fast überall im Tief- und Hügelland anzutreffen, nur in höheren Lagen (über 600 m) fehlt die wärmeliebende Art meist. Das typische Laichgewässer, in dem sich die Art von März bis Mitte Juli fortpflanzt, ist klein bis mittelgroß und vegetationsreich, Fließgewässer werden gemieden. Typische Landhabitate (ab Juni–August) sind Laub- und Mischwälder, naturnahe Gärten, Ruderalflächen, Feuchtwiesen, Weiden und Flachmoore, wo die Molche ihre Tagesverstecke unter Moospolster, flachen Steinen und Holz (Äste, Reisig, Rinde, Bretter) finden. Häufige Überwinterungsquartiere sind Teichdämme, Steinhaufen, Mauerritzen, Baumstümpfe, Kleinnagerbauten – also Strukturen, die sich auch in Gärten finden.
Junger Teichmolch (T. vulgaris) auf der Handfläche | Auf gefährlichem Terrain · Münster, 26.09.2004 |
Die Partnersuche und Balz des Teichmolches findet am Gewässergrund und auch darüber zwischen Wasserpflanzen statt. Die Befruchtung erfolgt, indem das Männchen vor dem Weibchen einen Samenträger (Spermatophor) absetzt, den das Weibchen übernimmt. 2–14 Tage anschließend beginnt die Eiablage und dauert mehrere Wochen. Ein Weibchen legt 100–300 Eier, meist in umgebogene kleine Wasserpflanzenblätter. Nach 12–30 Tagen schlüpfen 6–8mm lange Larven, die zunächst gelblichweiß gefärbt sind und seitlich je zwei dunkle Streifen aufweisen. Nach wenigen Tagen wird die Haut dunkler und fleckig. Je nach Nahrungsangebot und Wärme des Gewässers erfolgt nach 6–12 Wochen im Juli und August die Metamorphose. Junge Teichmolche sind zunächst 24–45 mm lang. Im Alter von 2–3 Jahren sind sie mindestens 5 cm lang und geschlechtsreif.
Die Häufigkeit des Teichmolches ist relativ: Auch wenn er heute häufiger ist als andere Arten, so ist die Population in absoluten Zahlen merklich zurückgegangen. Entscheidend für sein Überleben sind Biotop-Verbundsysteme, also ein dichtes Netz von Laichgewässern mit Laub- oder Mischwald, Feuchtwiesen und Ruderalflächen in der unmittelbaren Umgebung. Schutzmaßnahmen:
Teichmolch (Triturus vulgaris) in einem Fangeimer hinter einem Amphibienzaun · Solingen, 14.04.2013 |
Teichmolch (Triturus vulgaris) in einem Fang-Eimer | Teichmolch (T. vulgaris) · Solingen, 14.04.2013 |
Teichmolch (Triturus vulgaris) auf dem Weg zum Laichgewässer · Solingen, 14.04.2013 |
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Triturus helveticus | Froschlurche |