Die Schlangen stellen mit 2700 Arten weltweit ebenfalls eine sehr zahlreiche Ordnung dar, die bereits sehr früh ihre Gliedmaße einbüßte und außer Wirbeln und Rippen keine anderen Knochen hinter dem Kopf mehr haben. Urtümliche Schlangenarten besitzen noch zwei Lungenflügel, modernere Arten nur noch den ehemals rechten. Die Kiefer sind über das "Quadratbein" miteinander verbunden, und die beiden Unterkieferhälften können unabhängig voneinander nach vor und zurück geschoben werden und sogar ausgehängt werden, so daß so daß Schlangen auch Beute verschlingen können, die viel dicker ist als sie selbst. Die Augenlider sind miteinander verwachsen und bedecken schützend das kaum bewegliche Auge, das durch ein durchsichtiges Fentster die Außenwelt nur unscharf wahrnimmt. Die Nase spielt für den Geruchssinn eine untergeordnete Rolle: Schlangen "züngeln" und streifen dann die aufgenommenen Geruchsstoffe am "Jakobsonschen Organ" im Munddach ab.
Ihren historisch schlechten Ruf "verdanken" die Schlangen den Giftzähnen, die einige Arten nicht nur zum Lähmen und Töten der Beute, sondern auch zur Verteidigung einsetzen; weniger bekannt ist, daß die eingesetzten Giftstoffe auch eine entscheidende Rolle bei der Verdauung der Beute spielen. In Europa haben 27 Arten überlebt; ihr Beutespektrum geht nicht über Kleinsäuger, kleine Vögel, Amphibien und Kleinfische hinaus "kleine Fische", Nutztiere des Menschen sind nirgends ernsthaft betroffen, und die Gefährlichkeit der wenigen Giftschlangen wird stark übertrieben. Im deutschsprachigen Raum leben sechs Arten, von denen aufgrund ihrer flächendeckenden Verbreitung nur zwei jedermann mit Namen bekannt sind: die Ringelnatter und die giftige Kreuzotter. Die Schlingnatter ist trotz ihrer Verbreitung selten geworden, die übrigen drei Arten sind sehr wärmeliebend und nur punktuell vertreten.
Die im deutschsprachigen Raum noch vorkommenden Schlangenarten werden diversen Familien, Unterfamilien und Gattungen zugeordnet:
Vermutlich eine junge Zornnatter (Hierophis viridiflavus) · Fotografiert nahe San Gimiano in der Toskana Mitte August 2006 (Foto: D. Pietzsch) |
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