Auch die "Springspinnen" (Salticidae) gehören zu den "Webspinnen" (Araneae) bzw. "Echten Webspinnen" (Araneomorphae), sie stellen in dieser Ordnung bzw. Unterordnung sogar die artenreichste Familie: Ca. 600 Gattungen mit weit über 5.800 Arten wurden bislang beschrieben. Ihren wissenschaftlichen (Salticidae) wie deutschen Familiennamen verdanken die Springspinnen ihrer enormen Sprungfähigkeit, die ihnen eine besondere Jagdmethode ermöglicht: "Springspinnen"-Arten bauen keine Fangnetze, sondern lauern ihrer Beute auf, laufen blitzschnell auf sie zu und springen sie an. Auch während der normalen Fortbewegung sind schnelle Sprints und Sprünge zu beobachten. Einige Arten sichern sich beim Springen mit einem Seidenfaden, an dem sie sich anschließend wieder hochziehen können; alle Arten bauen mit ihrer Spinnenseide ihre Eierkokons.
Anatomie: Die Schnelligkeit und Sprungfähigkeit der "Springspinnen" erfordern natürlich eine besondere Anatomie:
- Ihre Beine sind kurz und kräftig, und sie lassen sich hydraulisch (durch Erhöhung des Hämolymphdrucks) so schnell für einen Sprung strecken, daß sich auch reaktionsschnelle Fluginsekten erbeuten lassen.
- Ein ausgeprägtes Haftpolster, die Scopula, auf der Unterseite der Tarsen verstärkt die Adhäsion und ermöglicht den Spinnen, ähnlich einem Gecko auch an glatten Flächen zu laufen.
- Die schnelle Bewegung und Jagdweise der "Springspinnen" erfordern einen hochentwickelten Sehsinn: Die beiden eng zusammenstehenden und auffällig großen Hauptaugen ermöglichen räumliches Sehen und das Abschätzen von Entfernungen; die beiden seiten Augen erweitern das Gesichtsfeld.
Die starke visuelle Orientierung der "Springspinnen" bedingt auch ihren deutlichen Geschlechtsdimorphismus: Die Körper der Männchen sind oft auffällig geformt und gefärbt – Merkmale, die sie den Weibchen während der Balz präsentieren. Die Balztanz entspricht der Beweglichkeit dieser Spinnenfamilie.
- Mit ihren Spaltsinnesorganen und anderen Chemorezeptoren können die Spinnen Potentielle Beute auch olfaktorisch wahrnehmen.
Die im deutschsprachigen Raum vorkommenden Springspinnen gehören zu mehreren Gattungen, hier eine Auswahl:
|
Zebraspringspinne (Salticus scenicus) in einer Wildbienen-Niströhre · Leverkusen, 30.05.2009 |
Familie Salticidae Blackwall 1841 · "Springspinnen"
- Gattung Evarcha
- Evarcha arcuata (Clerck 1757)
- Gattung Heliophanus
- (Kupfrige) Sonnenspringspinne (Heliophanus cupreus) (Walckenaer, 1802)
- Gattung Marpissa
- Rindenspringspinne (Marpissa muscosa) (Clerck, 1757)
- Gattung Salticus
- Zebraspringspinne (Salticus scenicus) (Clerck 1757)
- Salticus cingulatus (Panzer, 1797)
- Gattung Sitticus
- Vierpunktspringspinne (Sitticus pubescens) (Fabricius, 1775)
Hinweis für Besitzer eines HD-Monitors: Bei waagerechten Auflösungen über 1280 Pixel ist rechts von diesem Fenster ein weiteres Fenster zu sehen =>
Falls am linken Bildschirm-Rand keine Verweisleiste zu sehen ist, klicken Sie bitte auf , um den gesamten Frameset anzuzeigen.