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Artname: Bufo calamita Laurenti 1768 |
Der deutsche Name der Kreuzkröte bezieht sich auf die bei 85% der Tiere sichtbare hellgelbe Rückenlinie über der Wirbelsäule, dem "Kreuz". Ansonsten ist Bufo calamita mit ihrem unregelmäßigen Warzenmuster auf olivfarbenem bis gräulichem Untergrund mit Bufo viridis, der nahe verwandten Wechselkröte, zu verwechseln, die weniger variabel gefärbt ist, aber dieselbe Irisfarbe, Trommelfellgröße und Ohrdrüsenform und dieselben variablen Warzenformen aufweist. Ein Unterscheidungsmerkmal neben der Rückenlinie ist die gleiche Länge des ersten und zweiten Fingers; der erste Finger der Wechselkröte ist 1 mm länger als der zeite. Das unregelmäßige Warzen- & Farbmuster tarnt die Kreuzkröte so gut (siehe Fotos), daß sie meist erst bemerkt wird, wenn sie sich bewegt. Die Fortbewegung ist ungewöhnlich, sie geschieht aufgrund der kurzen Hinterbeine nur selten hüpfend, sondern meist laufend, und dies erstaunlich schnell.
Die Kreuzkröte ist in tiefen bis mittelhohen Lagen verbreitet und bevorzugt dort Sandgebiete mit lückiger Vegetation wie Heidelandschaften, Sanddünen und Kies- & Sandbänke, aber auch Sekundärbiotope wie Sand-, Lehm- & Tongruben, Steinbrüche und Ruderalflächen, da diese oft ein wärmeres Mikroklima aufweisen als die umgebende Landschaft. Trockene sandige Habitate lassen jedoch nicht auf eine physiologische Anpassung dieser Lurchart bzw. ihrer Haut an Trockenheit schließen, die Kreuzkröte ist sogar etwas empfindlicher gegen Austrocknung als andere heimische Krötenarten, vermeidet sie aber durch Eingraben in den Sand, wenn die Luftfeuchte zu gering ist und die Temperaturen deutlich über 30°C (ihre bevorzugte Umgebungstemperatur) ansteigen.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für das Vorkommen von Bufo calamita ist die Nähe des Habitats zu besonnten flachen und vegetationslosen oder -armen Kleingewässern – möglichst mit Rohboden –, wie sie in den ursprünglichen Habitaten der Kreuzkröte durch unbegradigte Flüsse und Überschwemmungen immer wieder entstanden und nach einigen Wochen oder Monaten wieder verschwanden. Solche temporären Laichgewässer setzen die Nachkommen zwar dem existenziellen Risiko aus, ihre Entwicklung (Metamorphose) vor dem Austrocknen nicht vollenden zu können, fördern aber zugleich durch die schnelle Erwärmung des Wassers auf Temperaturen von über 20°C die Larvenentwicklung und verhindern oder benachteiligen Prädatoren (Wasserkäfer, Libellenlarven etc.). Außerdem ist die Kreuzkröte an temporäre Gewässer speziell angepaßt:
Kreuzkröte (Bufo calamita): gut getarnt | Bufo calamita · bei Hünxe, 01.08.2007 |
Die Bestände der Kreuzkröte sind in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Der Grund ist der Mangel an geeigneten Habitaten:
Zur Erhaltung einer Kreuzkrötenpopulation reicht die Ausweisung von Schutzgebieten (meist kleiner Sekundärbiotope) nicht aus: Da nur wenige größere Primärbiotope noch einer Dynamik ausgesetzt sind, die immer wieder neue offene terrestrische & aquatische Habitate schafft, muß diese Dynamik imitiert werden durch Abschieben des vegetationsreichen Oberbodens, Ausheben von Bodensenken und Verdichtung derselben, künstliche Flutung, notfalls auch das Einbringen geeigneter Versteckmöglichkeiten. Die Planierraupe sollte im Winter (November–Februar) eingesetzt werden, und ihr Einsatz darf nicht verpaßt werden: Hat die Sukzession an und in Laichgewässern begonnen, ist es schon fast zu spät ...
Laichtümpel der Kreuzkröte (Bufo calamita) auf einem Wanderweg · Wahner Heide, 02.08.2014 |
Kaulquappen der Kreuzkröten (Bufo calamita) im Tümpel · Wahner Heide, 02.08.2014 |
Zwei frisch dem Wasser entstiegene Kreuzkröten (Bufo calamita) · Wahner Heide, 02.08.2014 |
Junge Kreuzkröte (Bufo calamita) mit Schwanz | Junge Kreuzkröte · Wahner Heide, 02.08.2014 |
Kreuzkröte (Bufo calamita) am Laichtümpel | Bufo calamita · Wahner Heide, 02.08.2014 |
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Bufo viridis | Arten |