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Nordamerik. Ochsenfrosch · Rana catesbeiana

Nordam. Ochsenfrosch: Foto gesucht
Nordam. Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) Männchen · NN, nn.nn.20nn

Artname: Rana catesbeiana Shaw 1802 / Lithobates catesbeiana (Shaw 1802)
Deutsch: Nordamerikanischer Ochsenfrosch
Systematik: Ordnung: Froschlurche (Anura) > [Unterordnung: Neue / Höhere Frösche (Neobatrachia) >] Familie: Echte Frösche (Ranidae) > Gattung: Ochsenfrösche (Lithobates / Rana) > Art: Nordamerikanischer Ochsenfrosch (Lithobates catesbeiana bzw. Rana catesbeiana).
Merkmale: durch ihre Größe kaum verwechselbar: KRL bis 20 cm (W) bzw. 18 cm (M), Hinterbeinlänge 25 cm; Gewicht: bis ca. 720 g (W) bzw. 550 g (M); Färbung oberseits olivgrün, gräulich bis bräunlich, oft dunkel gefleckt mit kleinen Warzen, Kopf häufig hellgrün, bauchseits weißlich, grau gefleckt oder marmoriert; auffällige Hautfalte vom Augenhinterrand und oberhalb des (ungewöhnlich großen) Trommelfells bis zu dem Vorderbeinen, kein Vertebralstreifen, keine paarigen seitlichen Hautdrüsenleisten. Geschlechtsdimorphismus: M. mit kehlständiger Schallblase (statt zweier seitlicher wie bei europäischen Arten), in der Paarungszeit mit gelblicher Kehle & dunkel pigmentierten Brunstschwielen für den Amplexus.
Verbreitung: Nordamerika von Nordostmexiko und Nordflorida bis Südostkanada, in anderen Regionen der USA angesiedelt; außerdem verschleppt in die Karibik (Kuba, Puerto Rico, Jamaika, die Insel Hispaniola), nach Hawaii, Japan, China, Taiwan und Europa, dort nach Italien & Spanien, West- & Zentralfrankreich, die Niederlande & Belgien und auch Deutschland, hier aber nur isoliert verbreitet (Altrheinauen der Oberrheinischen Tiefebene).
Lebensraum: In Amerika am Ufer kleiner bis großer Seen und langsam fließender Gewässer, außerdem in Kanälen, Brunnen, Kiesgruben.
Fortpflanzung: bei Wassertemperaturen von mindestens 17–21 °C; große Laichballen aus Gel mit 10.000–25.000 dunklen Eiern.
Aktivitäten: Bodenbewohnend. Winterruhe in Mitteleuropa von Oktober/November bis Januar: Die Wanderung zum Laichgewässer findet sehr früh statt: Anfang Januar bis Ende März, sofern günstige Temperaturen erreicht sind.
Nahrung: Insekten & Schnecken, andere Amphibien, Egel & Schnecken, Würmer & Spinnen, Fische, Reptilien (Eidechsen & Schlangen), Säugetiere (Mäuse & Spitzmäuse) & Vogelküken
Invasiver Neozoon: Da Ochsenfrösche sehr groß & kräftig sind und alle Tiere überwältigen & fressen, die ihnen nicht gewachsen sind, stellen sie als Prädator und vor allem Nahrungskonkurrent eine ernsthafte Bedrohung für heimische Kleintiere dar, insbesondere für andere Amphibienarten.

Die Einschleppung des Ochsenfrosches in Europa war ebenso unnötig wie schädlich: In Regionen des Mittelmeers geschah sie vielleicht auch unter dem Vorwand der Schädlingsbekämpfung, hierzulande ist sie das Resultat eines liberalen Tierhandels, der Rana-catesbeiana-Kaulquappen als "Ochsenfrosch-Kaulquappen" oder (unverdächtig) "Wasserfrosch-Kaulquappen" vermarket hat. Tiere, die ihre Metamorphose im Gartenteich abschließen konnten, sind irgendwann abgwandert – oder gar in einem Akt eingebildeter Wohltätigkeit in einem Naturgewässer ausgesetzt worden.

Zum Vergleich: die Aga-Kröte (Bufo marinus bzw. Rhinella marina), ein ebenfalls sehr großer invasiver amerikanischer Froschlurch:

Die ursprünglich vom südöstlichen Peru über das Amazonasgebiet und Mittelamerika bis Süd-Texas verbreitete Aga-Kröte wurde ab dem 19. Jahrhundert in zahlreiche weitere warme Regionen der Erde eingeführt: in die Karibik und Florida, Hawaii, die Philippinen, Taiwan, Japan, die Fidschi-Inseln, Papua-Neuguinea, Australien, Mauritius. Das Motiv war ihre vermeintliche Eignung als "biologische" Schädlingsbekämpfer, die auch in ihrem englischen Namen cane toad ('Zuckerrohrkröte') zum Ausdruck kommt. Mit Aga-Kröten ließen sich jedoch weder Zuckerrohr-Schädlinge (Käfer) noch Ratten erfolgreich bekämpfen, im Gegenteil: Die Kröten erwiesen sich als katastrophal für die heimische Fauna der Ökosysteme, in die sie als invasive Art eingeschleppt wurden. Schädigungen erfolg(t)en in mehrfacher Weise:

Besonders schlimm ist die Situation in Australien, wo die cane toad auf Druck der Zuckerrohr-Farmer ab 1935 in Queensland zu Tausenden ausgesetzt wurde und mittlerweile auf über 200 Millionen Exemplare angewachsen ist. Die Kröten gedeihen auch dank landwirtschaftlicher Wasserstellen so prächtig, daß in an Gewässern in Queensland manchmal 1000 bis 2000 adulte Aga-Kröten je 100 Meter Uferlinie gezählt werden; immer wieder werden zudem Riesenexemplare von fast drei Kilogramm Gewicht und 25 cm Körperlänge entdeckt.

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