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Grasfrosch (Rana temporaria) · Wermelskirchen, 19.08.2007 |
Artname: Rana temporaria Linnaeus 1758
Deutsch: Grasfrosch, auch: Brauner Frosch, Stummer Frosch, Taufrosch, Bachfrosch, Märzfrosch
Merkmale: der größte und schwerste der drei Braunfroscharten, mit diesen leicht zu verwechseln, weil außerordentlich variabel gefärbt: oberseits meist in unterschiedlichen Brauntönen, aber auch gelblich, rötlich und grünlich und in unterschiedlicher Intensität und Musterung dunkel gesprenkelt, oft mit hellem Längsstreifen auf Kopf und Rückgrat; waagerechte elliptische Pupille, goldgelbe Iris mit schwarzer Fleckung, großer dunkler Schläfenfeck hinter dem Auge, zum Nacken hin verschmälert, V-förmiges Drüsenmuster im Nacken, dunkle Querbinden an Unterarmen & Beinen, Unterseite meist elfenbeinfarbig, sehr variabel gefleckt bzw. marmoriert. W.: KRL 68–90 mm, maximal 111–mm, mit Laich ca. 50–77 g, ohne ca. 37–44 g. M.: 65–85 mm, maximal 107–mm; muskulösere Arme & längere Hinterbeine, größere Schwimmhäute, dunkle Brunftschwielen an den Daumen, zwei innere Schallblasen, in der Paarungszeit glatte, schleimige Haut. Teil-Albinismus und Albinismus (mit verminderter Vitalität) sowie Leukismus sind nicht selten.
Verbreitung: Nordostspanien, Norditalien, Balkan und Nordgriechenland bis zum Nordkap, von Irland und Großbritannien bis ins westsibirische Tiefland; ganz Deutschland.
Lebensraum: fast alle Lebensräume Mitteleuropas, daher weit verbreitet in Laub- & Mischwälder, Auen & Uferzonen, ungemähte feuchte Wiesen & Weiden, Gärten & Parks, aber stärker als die Erdkröte auf Bodenvegetation und Bodenfeuchte angewiesen. Ein Grasfrosch-Habitat muß mindestens 200 ha groß sein, um das Überleben der Population zu sichern.
Fortpflanzung: ovipar (eierlegend, Metamorphose im Wasser), abendliche & nächtliche Wanderung zum Laichgewässer manchmal schon ab Ende Januar (meist von Mitte Februar bis Mitte März) ab 5°C, M. in der Regel vor W.; Laichablage meist erst ab 4–5°C, idealerweise bei 15°C. Laichgemeinschaften können über 10.000 Frösche umfassen.
Aktivitäten: überwiegend terrestrisch, dämmerungs- und nachtaktiv, bei hoher Luftfeuchte auch tagsüber, bis max. 1 km vom Laichgewässer entfernt, ortstreu, im Herbst teilweise Rückwanderung zum Laichgewässer; aquatisch, also in der Reproduktionsphase, & junge und halbwüchsige Frösche tag- und nachtaktiv.
Nahrung: aquatisch, Larven: Algen, Plankton, Detritus; terrestrisch: Insekten & deren Larven, Spinnen, Asseln & Tausendfüßler, Würmer & Schnecken, auch kleine Lurche: alles, was der Generalist entspr. seiner Größe mit seiner langen Zunge fangen bzw. seinen Kiefern packen kann. |