Feldheuschrecken > Ödlandschrecken – Oedipodinae
Ödlandschrecken sind typische Kurzfühlerschrecken trockenwarmer Kahl- und Ödlandflächen mit sehr spärlicher Vegetation, also etwa Dünen und Flugsandfelder, Sandgruben, Kiesflächen, Trockenrasen, Heidegebiete. Die Tiere, vor allem die Weibchen, werden je nach Art (Oedipoda caerulescens, O. germanica) ca. 3 cm lang und sind ruhend kaum zu erkennen, da ihre helle bis dunkle, gräuliche, gelbliche oder rötlichbrune Tarnfärbung offenbar in Abhängigkeit von dem Untergrund entsteht, auf dem sich diese hemimetabolen Insekten entwickeln. Auch akustisch sind diese Springschrecken wenig auffällig, obwohl sie durchaus stridulieren können: Dafür ist eine Flügelader mit Zähnchen und die Gegenseite mit einer scharfen Kante ausgestattet.
Auffällig werden Ödlandschrecken allerdings dann, wenn sie, von einer vermeintlichen Gefahr aufgeschrecht, plötzlich auffliegen und in einem kurzen Flug die hellblaue (O. caerulescens) bzw. rote Färbung (O. germanica) ihrer durchscheinenden Hinterflügel zeigen, die man ansonsten nur bei gefangenen (bzw. präparierten) Tieren zwischen Hinterleib und der äußeren, dunklen Querbinde zu sehen bekommt. Da die kurze Flucht ebenso abrupt endet, wie sie begann, ist das farbenprächtige Spektakel geeignet, einen Beutegreifer zu verwirren und den neuen Standort seiner möglichen Beute zu verschleiern. Diese Strategie hilft den Ödlandschrecken allerdings nicht gegen die Zerstörung ihrer Habitate: Während Oedipoda caerulescens bundesweit "nur" in der Vorwarnliste verzeichnet ist, findet sich Oedipoda germanica bereits in Kategorie 1 der Roten Liste der Heuschrecken: Vom Aussterben bedroht.
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Kaum zu erkennen: Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) · Hildener Heide, 29.08.2015 |
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Farblich getarnte Blauflügelige Ödlandschrecke · Solingen, NSG Ohligser Heide, 09.08.2013 |
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