Gattungen · Natrix natrix/helvetica · N. tessellata · Zamensis longissimus · Coronella austriaca · Vipera berus · V. aspis
Artname: Natrix natrix (Linnaeus 1758)
Deutsch: (Östliche) Ringelnatter Merkmale: Männchen Ø 6075 cm, max. 80–108 cm, Weibchen Ø 80100 cm, max. 132–152 cm lang. Deutlich abgesetzter ovaler Kopf mit runder Pupille und gelber Iris. Schuppen Natrix-typisch gekielt, Grundfärbung grau bis grau-bläulich, auch bräunlich bis olivbraun oder grünlich, Rücken und Seiten mit 4–6 Reihen kleiner schwarzer Flecken; am Hinterkopf zwei in der Mitte getrennte gelbliche bis weißliche "Halbmonde" (Lunarflecken), die jeweils von einem schmalen schwarzen Occipitalfleck (am Hinterkopf) und einem großen Nuchalfleck (Nacken) eingefaßt sind. Unterseite weißlich bis hellgelblich, individuell unterschiedlich schwarz bis blaugrau gewürfelt. Verbreitung: Östliches Mitteleuropa (außer Irland & Schottland), Osteuropa, mit Unterarten bis Nordafrika & Westasien; in Deutschland: Baden-Württemberg entlang des Oberrheins östlich einer Kontaktzone zu Natrix helvetica. Lebensraum: Kleine und größere Gewässer mit viel Ufervegetation, feuchte Wiesen. Stellenweise auch im Gebirge bis 2400 m. Nahrung: Frösche, Kröten und Lurche (außer Unken und Feuersamandern) und ihre Kaulquappen sowie Fische. Lebensweise: Tagaktiv, vor allem morgens und nachmittags. Schwimmt und taucht gut. Winterschlaf September/Oktober bis Ende März in Erdhöhlen und Baumstümpfen, oft mit Artgenossen. Paarung ab Mai, Eiablage (ca. 30, selten bis über 100) im Juli oder August, gerne in verrottenden Schilf-, Laub-, Sägemehl oder Misthaufen. Schlupf nach 6075 Tagen, die Jungschlangen sind dann schon 1522 cm lang.
Artname: Natrix helvetica (Lacépède 1789) Deutsch: Barren-Ringelnatter Merkmale: länger als Natrix natrix: W. bis 2 Meter lang; Mondflecken heller (hellgelb bis weiß), stark ausgeprägte Nuchalflecken, aber keine Occipitalflecken; seitliche Körperflecken zu senkrechten Strichen (Balken bzw. "Barren") vereinigt, auf der Rückenmitte zwei Reihen kleiner schwarzer Flecken. Verbreitung: Norditalien, Frankreich, Schweiz bis Niederlande, in Deutschland entlang des Oberrheins westlich einer Kontaktzone zu Natrix natrix. |
Die Ringelnatter ist von den wenigen heimischen Schlangen die häufigste, aber häufig ist sie nur noch an den wenigsten Stellen. Der Grund für ihre Bestandsrückgänge wird klar, wenn man sich ihr typisches Habitat vor Augen führt: Weiher und Seen sind vielerorts dem Freizeitdruck des Menschen ausgesetzt, Schilfgürtel und Sumpfzonen mußten Promenaden und Straßen oder Bootsliegeplätzen mit Mauern und Rasengürtel weichen. Stellen Sie sich nun zum Vergleich einen Spaziergang auf einem schmalen leisen Pfad entlang eines stark bewachsenen Ufers vor, wo von einer sonnigen Stelle zwischen Gebüsch oder Bäumen plötzlich eine Ringelnatter ins Wasser gleitet ... der Unterschied könnte kaum größer und großartiger sein.
Man sollte also auf kommunaler Ebene alles unternehmen, um die wenigen verbleibenden Feuchtbiotope zu erhalten. In den Randlagen unserer Dörfer und Städte können wir der Ringelnatter auch abseits von Gewässern noch in Gärten begegnen, weil sie gerne Kompost- und Misthaufen zur Eiablage nutzt: Die Verrottung organischer Abfälle produziert bekanntlich Wärme, die die kleinen Schlangen zur Entwicklung in ihren Eiern brauchen.
Daraus folgt, daß ein solcher Haufen von Mai bis September nicht umzusetzen ist, wenn der Verdacht besteht, daß hier Schlangeneier ausgebrütet werden. Mit Umsicht und Verantwortungsbewußtsein kann so ein wenig wiedergutgemacht werden, was der belebten Natur in unserer ehemals so reichen Landschaft angetan wurde.
Mittlerweile wurde die bislang als Unterart (Natrix natrix helvetica) geführte "Barren-Ringelnatter" durch genetische Untersuchung als eigene Art erkannt: Natrix helvetica, die in Italien, der Schweiz, Frankreich, den Benelux-Ländern und dem Westen Deutschlands bis England vorkommt. Phänotypisch, also nach ihrer äußeren Erscheinung, ist eine Unterscheidung der beiden Arten nicht leicht, aber machbar: Namengebend sind an den Körperseiten statt Punkten die senkrechten schwarzen Striche bzw. "Barren", die (oft blasseren) paarigen Nackenflecken treffen sich fast, und die schwarzen Flecken dahinter sind nach hinter länger als bei der Nominatart.
Tote Ringelnatter · Sandgrube Liethen, 04.05.2008 | Schwimmende Ringelnatter · "Marx´scher Weiher" bei Altrip (RDP), 3.8.2005 (N. Roller, www.kacr.de) |
Ausgewachsene Ringelnatter (Natrix helvetica) · Wuppertal, 12.05.2011 |
Kaum ist die Ringelnatter entdeckt, flüchtet sie. | Natrix helvetica · Wuppertal, 12.05.2011 |
Natrix helvetica + Anguis fragilis (Blindschleiche) hatten sich unter einer Folie versteckt · W'tal, 12.05.2011 |
Ganz junge, kleine Ringelnatter (Natrix helvetica) · Lauenbrück, 29.06.2022 | Natrix helvetica · NN, 00.00.2000 |
Junge Ringelnatter (Natrix helvetica) an einem Weiher · Solingen, 12.09.2022 |
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Natrix tessellata | Schildkröten |