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Kreuzotter · Vipera berus

Kreuzotter
Kreuzotter (Vipera berus) mit dem typischen Zickzackmuster · Gildehauser Venn (M. Schulze)

Artname: Vipera berus (Linnaeus 1758)
Deutsch: Kreuzotter
Merkmale: Nur mittelgroß: 55–60 cm, Weibchen bis 70 cm und manchmal darüber, auffallend kräftig. Rötliche Augen mit senkrechter schlitzförmiger Pupille. Färbung variabel: weißlich-, silber- bis hellgrau, aber auch orange, bis kupferrot oder schwarz; hinter den Augen oft ein dunkler waagerechter Strich, auf der Oberseite ein Zickzackband (beim Männchen dunkler und kontrastreicher als beim Weibchen).
Verbreitung: Von Norwegen, Schweden und Finnland bis zum Balkan, von Großbritannien und Frankreich bis Ostasien (nördlich von Japan); die Kreuzotter fehlt in Portugal und Spanien, Süd- und Südwestfrankreich sowie Italien und auf den Mittelmeerinseln.
Lebensraum: Sonnige & vegetationsreiche Biotope: Wegränder, Lichtungen, Moore, Auwälder.
Nahrung: Mäuse, auch Spitzmäuse, Grasfrösche, Eidechsen.
Lebensweise: Sehr scheu. Tag- und dämmerungsaktiv: frühmorgens und spätnachmittags. Paarung April/Mai, die Männchen führen Kommentkämpfe aus. Die Tragezeit hängt von den Temperaturen ab und kann bis 5 Monate dauern; die anfangs 14–23 cm langen Jungen werden in tranparenten Schleimhüllen geboren.

Vipera berus besitzt von allen Vipern das größte und zugleich das nördlichste Verbreitungsgebiet, sie ist die einzige Schlangenart, die auch nördlich des Nördlichen Polarkreises angetroffen werden kann

Die Kreuzotter ist die einzige giftige Schlange, der man mit viel Glück – weniger aufgeklärte Menschen würden sagen Unglück – in Deutschland begegnen kann. Glück braucht man deshalb, weil der Mensch sie vielerorts schon ausgerottet hat: Als Giftschlange ist sie lange verfolgt worden, auch durch die Behörden, die mit Killerprämien nicht nur die Kreuzotterbestände dezimierten, sondern auch die anderer Schlangen und selbst Blindschleichen, die von geldgierigen Ignoranten für Kreuzottern gehalten wurden. Direkte Verfolgung kommt heute nur ausnahmsweise noch vor, die Hauptgrund für die Seltenheit der Kreuzotter ist die Trockenlegung, Überbauung oder anderweitige Zerstörung der Feuchtbiotope.

In großen Feuchtgebieten, in denen diese Viper noch vorkommt, sollte man auf den Wegen bleiben, um nicht aus Versehen auf eine im Gras ruhende Schlange zu treten. Zwar warnt sie, wenn sie sich bedroht fühlt, durch lautes Fauchen, doch könnte die Reaktionszeit nicht reichen, einen eiligen Wanderer oder Jogger zu warnen. Das Gift der Kreuzotter ist zwar für gesunde Erwachsene nicht tödlich, dennoch ist ein Biß spürbar unangenehmer als der Stich einer Wespe und führt zur einer starken Schwellung und Schweißausbrüchen, so daß man sicherheitshalber den nächsten Arzt bzw. ein Krankenhaus aufsuchen sollte, um sich ein Serum spritzen zu lassen. Besonders im Frühjahr, wenn die Schlangen lange nicht mehr gejagt haben, ist das Gift sehr unangenehm.

Kreuzotter (Vipera berus), W   Kreuzotter (Vipera berus), W
Kreuzotter (Vipera berus) Weibchen auf der Jagd Diepholzer Moor, April 1984 (Sonnenburg)

Schutzmaßnahmen: Im privaten Bereich kaum möglich, es gilt, sich für den Erhalt der wenigen noch intakten Feuchtbiotope einzusetzen und Nachstellungen zu unterbinden. Wer vom Fang einer Kreuzotter erfährt, sollte unbedingt die Polizei bzw. Naturschutzbehörden und auch Presse und Naturschutzvereine informieren.


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