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Äskulapnatter · Zamensis longissimus

Äskulapnatter: Foto gesucht
Äskulapnatter
Artname: Zamenis longissimus (Laurenti 1768)
Synonym: Elaphe longissima (Laurenti 1768)
Deutsch: Äskulapnatter
Merkmale: 140–160 cm, in ihrem südlichen Verbreitungsgebiet bis 2 m lange, schlanke Natter; kaum vom Rumpf abgesetzter Kopf mit großen Augen und runder Pupille, einem Voraugenschild (Praeoculare) und acht (selten neun) Oberlippenschildchen (Supralabialia). Färbung der Oberseite gelbbraun, bräunlich oder oliv mit vereinzelten weißlichen Flecken; Bauch weißlich oder gelblich.
Verbreitung: Nordspanien, Mittel- und Südfrankreich, Südschweiz, Süddeutschland, Österreich, Italien mit Sardinien und Sizilien, Balkan, Tschechien bis Ungarn und Rumnänien und Griechenland.
Lebensraum: Sonnige feuchtwarme Laubwaldränder, Auen und Hänge mit Unterholz, Steinbrüche, Gemäuer; bis 1800 m.
Nahrung: Kleinsäuger, Vögel und deren Eier und Junge, Eidechsen.
Lebensweise: Tag- und dämmerungsaktiv; sehr sonnenhungrig; Winterruhe von September/Oktober bis April/Mai; Paarung Mai/Juni, Ablage von 5–8 oder auch mehr Eiern Ende Juni, Schlupf der anfangs 20–25 cm langen Jungschlangen im August.

Die Äskulapnatter wurde nach dem griechischen Gottes der Heilkunde, Asklepios, benannt; seine heilige Schlange umwindet den Äskulapstab, das Abzeichen der Ärzte. Dieses Bild entspricht durchaus dem Verhaltebn dieser Schlange, die durch Einspreizen ihrer Schuppen sogar aufrechte Bäume hochklettert. Das Beutespektrum ist groß: die Natter ernährt sich von Kleinsäugern (vor allem Mäusen & Spitzmäusen), von Eidechsen und Vögeln und deren Nestlingen und Eiern, seltener von Siebenschläfern, Maulwürfen, Eichhörnchen, Wieseln, Fledermäusen und Amphibien. Sie selbst fällt verschiedenen Marderarten, Greif- Rabenvögeln zum Opfer. Wird sie angegriffen, wehrt sie sich durch Bisse und ein übelriechendes Sekret, das sie aus ihren Analdrüsen entleert.
    Die mediterrane Art wurde möglicherweise erst durch die Römer nördlich der Alpen verbreitet. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz gibt es jedoch nur isolierte Vorkommen, etwa im Rheingau, bei Schlangenbad, im südlichen Odenwald, bei Passau und an der unteren Salzach. Die in Unteritalien und auf Sizilien lebende Äskulapnatter (Zamenis lineatus) ist offenbar keine Unterart, sondern eine eigene Art.

Äskulapnatter   stab im Symbol der Veterinärmedizin
Äskulapnatter Äskulapstab im Symbol der Veterinärmedizin

Schutzmaßnahmen:
Da die Verinselung der wenigen Populationen auch auf Klimaveränderungen (Abkühlung) früherer Jahrhunderte zurückgeführt werden kann, lönnte man der Äskulapnatter auch in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz gute Überlebens- und sogar Vermehrungschancen einräumen; die größte Bedrohung stellt jedoch heute die Zerstörung ihrer Lebensräume durch die industrielle Landwirtschaft und Erschließungen für Siedlungen, Verkehr und Freizeitanlagen dar: Wo Streuobstwiesen, Saumbiotope und Totholz vernichtet werden, dort sterben auch die letzten Äskulapnattern aus. Die bekannten Verbreitungsgebiete und speziell potentielle Überwinterungsareale und Eiablageplätze in alten Baumbeständen müssen deshalb konsequent als Schutzgebiete ausgewiesen werden.

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