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Webspinnen · Araneae

Die "Webspinnen" (Araneae) sind "die Spinnen schlechthin": Biologische Laien meinen sie – und vielleicht zusätzlich die "Weberknechte" (Opiliones) –, wenn sie an Spinnen denken, und auch Arachnologen befassen sich meist mit der taxonomischen Ordnung der Araneae, die mit mindestens 112 Familien mit rund 4.080 Gattungen und über 48.000 Arten fast so artenreich ist wie die Ordnung der Milben (Acari). Der riesigen Menge der bekannten Webspinnen-Arten entsprachen schon früh Versuche, jene möglichst vollständig zu erfassen und in Katalogen zu veröffentlichen, die fortlaufend zu ergänzen waren, um neu entdeckte Arten, taxonomische Neubewertungen und die große Menge neuer Publikationen zu berücksichtigen. Das war im Papierzeitalter nicht einfach. Das umfangreiche Werk des italienischen Arachnologen Paolo Marcello Brignoli wurde auch im Internet zugänglich, als der amerikanische Arachnologe Norman I. Platnick im Jahre 2000 am American Museum of Natural History in New York eine erste Online-Version einstellte. Seit 2014 pflegt das Naturhistorische Museum in Bern den Nach außerhalb dieser WebsiteWorld Spider Catalog als Datenbank, die die Online-Durchsuchung der Taxa ermöglicht und Aktualität anstrebt. Anfang 2020 waren 48.416 Arten registriert!

Im Unterschied zu Insekten haben Webspinnen wie alle Spinnentiere zwei Körperteile, aber acht Laufbeine. Diese sitzen am Vorderleib, dem Prosoma, wo sich auch die Mundwerkzeuge (einschließlich der vorderen Gliedmaßen) und die Augen befinden. Die vorderen Gliedmaßen sind die Kieferklauen (Cheliceren), mit denen die Spinne ihre Beute greift. An der Spitze der einklappbaren Endklauen mündet eine Giftdrüse, deren in die Beute injiziertes Gift kleine Tiere schnell tötet. Beidseitig der Cheliceren liegen die Pedipalpen: mehrgliedrigen Kiefertaster, die bei den Männchen mancher Arten ein Begattungsorgan tragen.
    Der Hinterleib, das Opisthosoma, ist meist viel größer als das Prosoma und mit diesem durch einen Stiel, den Petiolus, verbunden. Das Opisthosoma hat auf seiner Bauchseite eine Geschlechtsöffnung und am Hinterleibsende um den Anus herum vier oder sechs Spinnwarzen.

Auszug aus der Klassifikation der Webspinnen (Araneae > Araneomorphae):

Diese Auflistung der Webspinnen ist sehr unvollständig, sie konzentriert sich auf taxonomische Familien, die in Europa nachgewiesen wurden. Nicht auszuschließen ist, daß durch die Globalisierung vor allem mit Handelsgütern außereuropäische Taxa nach Mitteleuropa gelangen und hier in die freie Natur gelangen und sich in einigen Fällen als "Neubürger" (Neozoen) fest etablieren können.
    Die Zuordnung einiger Taxa (Familien, Gattungen) ist noch strittig bzw. "im Fluß", und für einige gibt es mehr als eine wissenschaftliche Bezeichnung, also Synonyme. Für den Naturfreund und -schützer sind solche Probleme nur von Interesse, wenn sie die Artbestimmung behindern.

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